Wirtschaft
Consors verlässt Neuen Markt wegen niedrigen Streubesitzes
Kosten am Neuen Markt bei einem Streubesitz von unter fünf Prozent "unverhältnismäßig hoch"
Frankfurt - Die Aktien der Online-Bank Consors
sollen vom 16. September an nicht mehr im Segment Neuer Markt der
Deutschen Börse sondern im geregelten Markt gehandelt werden. Der Antrag auf den Segmentwechsel sei gestellt worden, weil die
Kosten am Neuen Markt bei einem Streubesitz von inzwischen unter fünf
Prozent unverhältnismäßig hoch seien, teilte der Broker am Donnerstag
in einer Pflichtmitteilung mit. Consors gehört nahezu vollständig zur
französische Großbank BNP-Paribas.
BNP hatte im April zunächst die 66,4-prozentige
Consors-Beteiligung der angeschlagenen Hofer SchmidtBank erworben und
später ein Umtauschangebot an die übrigen Aktionäre gemacht. Consors
zufolge hält BNP-Paribas inzwischen 95,05 Prozent des Grundkapitals.
Mit einem Anteil von über 95 Prozent hätte BNP die Möglichkeit, die
verbleibenden Minderheitsaktionäre mit einer Barabfindung aus dem
Unternehmen zu drängen (Squeeze out). Nach Ablauf der Angebotsfrist
an die Aktionäre hatte BNP dieses Ziel zunächst knapp verfehlt.
BNP-Vorstand Jean Clamon hatte Ende Juli angekündigt, einen Squeeze
out anzustreben und Consors gegebenenfalls ganz von der Börse nehmen
zu wollen. BNP will Consors mit seiner eigenen Online-Tochter Cortal
zum größten europäischen Online-Broker zusammenführen.(APA/Reuters)