Indonesien: Hunderte Schulen wegen Smogs geschlossen
Gefahrenwert wurde nach Waldbränden weit überschritten - Ursache in illegalen Rodungen
Redaktion
,
Jakarta - Wegen einer riesigen Smogwolke nach
wochenlangen Waldbränden haben die indonesischen Behörden Hunderte
Volksschulen und Kindergärten auf der Insel Borneo geschlossen. Die
Luftverschmutzung sei drei Mal höher als der für die Gesundheit
kritische Wert, teilte die Umweltbehörde in der westlichen Provinz
Kalimantan am Donnerstag mit.
Höhere Schulen sollten nur am Nachmittag öffnen, wenn die
Rauchwolke sich etwas verzogen habe. An die Bevölkerung wurden
Atemschutzmasken verteilt. Teile Borneos und Sumatras lagen unter
einer dichten Dunstglocke.
Atemschutzmasken
In der Provinzhauptstadt Pontaniak auf Borneo trugen vor allem
Kinder und Motorradfahrer Atemschutzmasken. Die Sichtweite lag nach
Angaben des Wetterdienstes teilweise bei nur noch 500 Metern. Die
benachbarte Provinzhauptstadt Palangkaraya lag ebenfalls unter einer
dichten Rauchwolke. Auf Satellitenaufnahmen waren rund 205 Brandherde
zu sehen. Auf der Insel Sumatra stand der Wald an mehr als 50 Stellen
in Flammen.
Illegale Brandrodungen
Der dichte Rauch, unter dem jährlich Millionen Menschen in der
Region leiden, wird vor allem durch illegale Brandrodungen
verursacht. Technologie- und Forschungsminister Hatta Rajasa forderte
die örtlichen Behörden auf, Waldpächter strafrechtlich zu verfolgen,
wenn sie Feuer zur Rodung legten.
Außerdem müssten Kleinbauern und Waldbewohner auf Verbote
hingewiesen werden. Rund drei Viertel aller Feuer im Wald würden aus
Unkenntnis der Gesetze gelegt. Brandrodung ist in Indonesien seit
1999 verboten. Bereits vor fünf Jahren hatten Waldbrände Teile
Südostasiens monatelang unter einer Dunstglocke verschwinden lassen. (APA/AFP)
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