Wien
Wachau ist bereit für den Weinherbst
Tourismusverband: Äußere Folgen der Überschwemmungskatastrophe sind beseitigt
Melk - Die äußeren Folgen der Überschwemmungskatastrophe
seien beseitigt, die Wachau zeige sich bereit für den Weinherbst. Mit
dieser erfreulichen Meldung trat heute, Donnerstag, der
Tourismusverband Wachau- Nibelungengau an die Öffentlichkeit. Trotz
immenser finanzieller Schäden präsentiere sich die
UNESCO-Weltkulturerberegion wieder von ihrer schönsten Seite. Am
kommenden Wochenende wollen Restaurants und Hotels ihre Pforten
öffnen. "In manchen historischen Räumen stand das Wasser drei Meter
hoch!", ist Sven D. Hauer, Tourismusdirektor der Region
Wachau-Nibelungengau, noch immer fassungslos. "Wir haben ja etwas
Routine im Umgang mit Überschwemmungen und konnten einen Großteil
unserer Einrichtung in die höher gelegenen Stockwerke retten",
erzählt Karl Holzapfel, der Patron des Prandtauerhofes in
Weißenkirchen. "So etwas habe ich aber noch nie erlebt." Seine
international bekannte Brennerei stand bis zum mittelalterlichen
Kreuzgewölbe unter Wasser. Schon am Wochenende soll man von alledem
aber nichts mehr merken. Ein illustres Hochzeitsfest im Prandtauerhof
ist auch symbolisch der richtige Neubeginn nach der Flut.
Biedermeierliche Idylle
Ein paar Häuser weiter, im Oleandergarten der Gaststätte Jamek,
herrscht ebenfalls bereits wieder biedermeierliche Idylle.
"Groteskerweise haben die Regenfälle und der nun beständige
Sonnenschein dazu geführt, dass die ganze Vegetation noch mehr grünt
und blüht", sinniert Hausherr Hans Altmann. Auch an so schöne
Herrenpilze wie gerade jetzt bei diesen speziellen
Witterungsverhältnissen kann er sich nicht erinnern.
Die Weinernte ist laut Tourismusverband lediglich in einem ganz
geringen Bereich beeinträchtigt. Wenn die stabile Witterung anhält,
ist - darin sind sich Altmann und Fritz Miesbauer, der
Geschäftsführer der Freien Weingärtner Wachau, einig - auch ein ganz
großer Jahrgang wahrscheinlich. Die Donauschifffahrt hat ebenfalls wieder ihren Betrieb
aufgenommen und, abgesehen von Schloss Luberegg, sind sämtliche
Ausflugsziele ganz normal erreichbar. Auch der Donauradweg ist zum
Großteil gereinigt und problemfrei befahrbar. (APA)