Die Telemesse ist zu Ende, aber Harald Schmidt ist noch immer wieder da: Die "nationale Kraftanstrengung" von Sat.1 operiert seit Dienstagabend wieder viermal die Woche in gewohnter Umgebung am offenen Herzen der Nation und liefert derzeit eine "Durchhalte- und Optimismus-Show" erster Güte - in deren Zentrum, wie zu erhoffen war, die Beobachtung des "medialen Umfelds" der Überschwemmungskatastrophe entlang der Elbe steht.Dass sich die Kanzlergattin über eine in diesem Zusammenhang verfasste Kolumne der Bild-Zeitung echauffierte (was wiederum einen satirischen Entgegnungsbrief in der FAZ nach sich zog, der es - fälschlich ernst genommen - sogar zu Agenturmeldungsehren brachte), gehört ebenso dazu wie die Feststellung, dass manchen rasenden TV-Reporter angesichts gefasster Betroffener die Verzweiflung packt. Außerdem stand am Mittwoch Katastrophenschutz auf dem Stundenplan. Ausgerüstet mit Riesenkarte, Zeigestab und unterstützt von Herrn Andrack, der die mangelhaften Ortskenntnisse des Chefs dezent korrigierte, wurden die möglichen Auswirkungen einer vergleichbaren Überschwemmungskatastrophe auf die Stadt Köln inspiziert. Beruhigendes Endergebnis: Der Showmaster residiert auf sicherem Gebiet. Eine andere Frage blieb allerdings ungelöst: "Was wurde eigentlich aus dem Waldsterben? Stirbt der Wald weiter? - Der Wald stirbt also weiter, und die Politik schaut zu." (irr/DER STANDARD, Printausgabe vom 23. 8. 2002)