Eine Zeitersparnis von bis zu 20 Prozent, eine Reduktion der Unfälle um bis zu 15 Prozent und eine bessere Ausnutzung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur um bis zu zehn Prozent - das verspricht sich Infrastrukturminister Mathias Reichhold (F) vom Einsatz modernster Verkehrstelematik in Österreich. Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche präsentierte Reichhold die "Verkehrstelematikinitiative ITS Austria". Deren Ziel ist es, den Menschen bessere und kostengünstigere Mobilitätsdienstleistungen zu bieten und die österreichische Industrie in eine wettbewerbsfähige Position im dynamisch wachsenden Telematikmarkt zu bringen. Kommunikations- und Informationstechnologien Der Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologien in Transport und Verkehr helfe bei breiter Anwendung, Verkehrsabläufe effizienter zu gestalten und dadurch Stau zu vermeiden - Reichhold sprach von einem "Staubekämpfungsprogramm", die Verkehrssicherheit zu erhöhen und verkehrsbedingte Umweltbelastungen zu verringern. Entscheidend bei allen Anwendungen sei der Nutzen für die Menschen, sagte Reichhold. Zukunftsmarkt Der Minister sieht in der Verkehrstelematik einen "enormen Zukunftsmarkt" mit einem Potenzial von rund 100 Mill. Euro in den nächsten Jahren. In Österreich gebe es aber noch starke Defizite im Telematikeinsatz im internationalen Vergleich, eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften und anderen Einrichtungen sowie einen Mangel an Fachkräften. Telematikrahmenplan Um Fehlentwicklungen mangels übergeordneter Rahmenbedingungen zu vermeiden, will Reichhold innerhalb eines Jahres einen Telematikrahmenplan für Österreich vorlegen. Dieser soll sicher stellen, dass die verschiedenen Anwendungen dem Entwicklungsstand und den Standards in Europa entsprechen und auch miteinander kompatibel seien. Bereits im Frühjahr hat der Minister den Startschuss für das Impuls-Programm "Intelligente Verkehrssysteme und Services" gegeben, das mit 37 Mill. Euro dotiert sei. Die Aufgabe des Bundes sei es, über Forschungsförderung Impulse zu setzen und Bewusstsein zu schaffen. Die Telematik-Investitionen selbst würden nicht durch die öffentliche Hand erfolgen, dies sei ein Markt, der sich von selber rechnet. So investiere die ASFINAG bereits rund 60 Mill. Euro in verkehrsleitende Maßnahmen. (apa)