Graz - 13 Jahre Haft wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung mit tödlichem Ausgang: so lautete Donnerstag Abend das Urteil im Mordprozess gegen Karl K. vor dem Grazer Straflandesgericht. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit, der Staatsanwalt legte wegen Nichtigkeit Berufung ein. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Der 47-jährige Grazer legte Donnerstagnachmittag doch noch ein Geständnis vor Gericht ab. Ausschlaggebend dürften die Aussagen der ermittelnden Beamten gewesen sein, die als Zeugen ausgesagt hatten. Auf die Frage des Richters, warum dies erst nach Stunden der Fall war, sagte Karl K., er wolle "reinen Tisch machen." Ausgerastet In seinem Geständnis gab K. schließlich zu, "ausgerastet" zu sein, nachdem das spätere Opfer seine Freundin "begrapscht" und mit den Worten "Ich krieg' sie auch noch" in seinen Augen lächerlich gemacht habe. Das Opfer, Walter F., habe er nur verletzen, aber nicht töten wollen. "Ich wollte ihm einen Denkzettel verpassen", so der Angeklagte. Die Auseinandersetzung, die für den 36-jährigen Walter S. aus Feldbach mit einem tödlichen Herzstich endete, ereignete sich am 11. Jänner d. J. in einem Cafe in Graz Eggenberg. Der Oststeirer war mit dem Angeklagten, dem 47 Jahre alten Karl K. und seinen zwei Begleitern in Streit geraten, weil der nunmehrige Hauptangeklagte ihm angeblich eine Zigarettenpackung mit Marihuana gestohlen hatte. Der vorerst verbale Disput endete mit einem tödlichen Messerstich. Weil der Getötete den Angeklagten wegen der Zigaretten angeblich immer weiter bedrängt hatte und schließlich auch auf die Freundin von K. losgegangen sein soll, dürfte er laut Staatsanwaltschaft "rot" gesehen haben. Er stach mit einem 20 Zentimeter langen Klappmesser auf den Feldbacher ein, nachdem er ihm zuvor ins Gesicht geschlagen hatte. Karl K., ist 23 Mal vorbestraft hat bereits 16 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht. (APA)