Nahost
Israel sagt UNO Lockerung der Blockade der Palästinenser zu
Hilfsorganisationen sollen mehr Zugang in die palästinensischen Gebiete erhalten
New York/Tampa - Israel hat den Vereinten Nationen
eine Lockerung der Blockade der palästinensischen Autonomiegebiete
zugesagt. Dies erklärte die Menschenrechtsgesandte von
UNO-Generalsekretär Kofi Annan, Catherine Bertini, am Donnerstag
(Ortszeit) in New York nach einer Reise in die Krisenregion. Bertinie
war mit dem israelischen Außenminister Shimon Peres und
palästinensischen Repräsentanten zusammengetroffen. Die israelische Besetzung des Westjordanlandes und des
Gazastreifens als Reaktion auf palästinensische Selbstmordanschläge
habe es für Palästinenser schwierig gemacht, zu arbeiten,
medizinische Hilfe zu erhalten, Land anzubauen und andere
Grundbedürfnisse zu befriedigen, sagte Bertini. Nach Angaben der
Weltbank beträgt die Arbeitslosigkeit in den palästinensischen
Gebieten 60 Prozent.
Israel habe zugesagt, Rettungs- und Krankenwagen die
Kontrollstellen innerhalb von 30 Minuten anstatt manchmal bis zu
mehreren Stunden passieren zu lassen, berichtete Bertini. Auch
chronisch Kranke und schwangere Frauen unmittelbar vor der Entbindung
sollen schneller durchgelassen werden. Hilfsorganisationen sollen
wieder mehr Zugang in die palästinensischen Gebiete erhalten. Jeder
Schritt Israels, mehr Bewegungsfreiheit der Menschen und
Gütertransport zu erlauben habe große Auswirkungen auf die humanitäre
Situation in Gazastreifen und Westjordanland, sagte Bertini.
USA werfen Universitätsdozenten Kontakte zu Terrorgruppe vor
Die USA beschuldigen unterdessen zwei ehemalige palästinensische
Universitätsdozenten, Kontakte zur radikalen Organisation Islamischer
Jihad zu unterhalten. Einer der beiden, Masen Najar, habe Papiere
eines nicht genannten Staates im Nahen Osten bekommen und sei dorthin
ausgewiesen worden, teilten die Anwälte. Der ehemalige Dozent der
Universität Tampa sei bereits vor fünf Jahren festgenommen worden,
zwischenzeitlich aber auf freiem Fuß gewesen. Gegen seinen Schwager
Sami Arian werde wegen finanzieller Unterstützung des Islamischen
Jihad ermittelt. Er wurde vor knapp einem Jahr von seinem Dienst an
der Universität Tampa suspendiert.
Die Gruppe hat sich zu zahlreichen Terroranschlägen in Israel
bekannt. Sie lehnt ebenso wie die radikal-islamische Hamas auch den
jüngsten Plan über einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee
bei gleichzeitigem Verzicht der Palästinenser auf weitere Anschläge
ab. (APA/AP)