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Foto: Reuters/ Hutchings
Wien - Vor dem am Montag beginnenden UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg hat Unicef die Regierungen zu stärkeren Investitionen in die soziale Grundversorgung von Kindern in den Entwicklungsländern auf gerufen. Rund 600 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerkes dort in extremer Armut auf. Das Leben dieser Kinder sei bestimmt durch unzureichende Ernährung, Krankheiten auf Grund von verschmutztem Wasser, fehlende Gesundheitsversorgung und mangelnde Schulbildung. Jedes Jahr sterben laut Unicef elf Millionen Kinder unter fünf Jahren, die meisten an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten wie Durchfall oder Malaria. "Die Verwirklichung der elementaren Kinderrechte ist der Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung eines Landes sowie für Frieden und Sicherheit weltweit," erklärte Unicef-Direktorin Carol Bellamy anlässlich des UN-Gipfels. Unicef ruft die Industrieländer deshalb dazu auf, mindestens 20 Prozent ihrer Entwicklungshilfe für die soziale Grundversorgung der ärmsten Bevölkerungsgruppen bereitzustellen. Im Gegenzug sollen sich die Entwicklungsländer verpflichten, mindestens 20 Prozent ihres Budgets für diese Zwecke zu verwenden. Anlässlich des Gipfels in Johannesburg appelliert das Kinderhilfswerk erneut an die internationale Gemeinschaft, die absehbare Hungerkatastrophe im südlichen Afrika abzuwenden. Mehr als 13 Millionen Menschen in der Region sind von einer Hungersnot bedroht. Allein 2,3 Millionen Kleinkinder unter fünf Jahren müssen dringend mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten versorgt werden. Am härtesten betroffen sind Angola, Lesotho, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe und Swasiland. Auslöser für die schwerste Krise seit Jahren sind eine lange Dürre, politische Instabilität und Bürgerkrieg, Unruhen und Misswirtschaft. Verschärft wird die Notsituation durch die AIDS-Epidemie. Schon jetzt gibt es in der Region Hunderttausende Aids-Waisen, die schutzlos dem Hunger ausgeliefert sind. Kein Land auf der Welt mit hohen Analphabetenraten, verbreiteter Mangelernährung und niedriger Lebenserwartung könne sich nachhaltig entwickeln. Extreme Armut schädigt irreparabel die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder und hindert sie daran, ihre Fähigkeiten zu entfalten. Um den Teufelskreis aus Armut und Unterentwicklung zu durchbrechen, müssen die Grundbedürfnisse der ärmsten Bevölkerungsgruppen nach Nahrung, Gesundheit, sauberem Wasser und Bildung endlich in den Mittelpunkt der internationalen Politik gestellt werden. (APA)