Ökologie
Lage im Norden Deutschlands noch angespannt
Tausende Helfer versuchen weiter ein Durchbrechen der Deiche zu verhindern
Hamburg - In den norddeutschen Hochwassergebieten
entlang der Elbe haben am Freitag Tausende Helfer weiter versucht,
ein Durchbrechen der durchweichten Deiche zu verhindern. Im
niedersächsischen Amt Neuhaus gelang es Soldaten und Feuerwehrleuten,
einen drohenden Dammbruch mit Hilfe von zusätzlichen 40.000
Sandsäcken aufzuhalten. Rund 50 Bewohner in drei bedrohten Orten hinter dem Deich wurden
aufgefordert, ihre Häuser vorsorglich zu verlassen. Auch andernorts
gab es nach Angaben der Bezirksregierung Lüneburg kleinere Leckagen
an Deichen. "Die Situation ist angespannt, aber wir haben sie unter
Kontrolle", sagte ein Sprecher. Im Mittellauf der Elbe stagnierten
die Pegel, von Entwarnung war gleichwohl nicht die Rede.
Im schleswig-holsteinischen Lauenburg, wo der Scheitel der
Flutwelle im Verlauf des Vormittags erwartet wurde, erhöhte sich der
Pegel um einen Zentimeter auf 8,66 Meter. Damit dürfte die
befürchtete Höhe von neun Metern nach Einschätzung des Landkreises
nicht erreicht werden. Die Deiche sind an dieser Stelle für eine
Wasserhöhe von fast zehn Metern ausgelegt.
Zuvor hatte es geheißen, ein über 100 Jahre alte Deich drohe an
den Orten Stiepelse, Viehle und Neu Garge zu brechen. Mehrere hundert
Helfer schafften es jedoch, den Deich an dieser innerhalb kurzer Zeit
mit Tausenden Sandsäcken zu sichern. Anschließend ging die Polizei
durch die Orte und forderte die Bewohner auf, ihre Häuser vorsorglich
zu verlassen.
Die Möglichkeit von Durchweichungen und damit einhergehenden
Überflutungen waren in den vergangenen Tagen von den Einsatzleitungen
in vielen Orten als die größte Gefahr bezeichnet worden. Den Angaben
zufolge wird der extrem hohe Wasserstand der Elbe in den kommenden
Tagen nur langsam sinken und damit weiterhin einen großen Druck auf
die Deiche ausüben. Zehntausende Helfer waren zur Sicherung der Dämme
im Einsatz. Für das Wochenende wurde das Hochwasser in Hamburg
erwartet. (APA/Reuters)