Graz - Den Interessenten an der insolventen Babcock-Tochter Austrian Energietechnik GmbH (AE) zu Folge wird die Zeit für eine Übernahmelösung knapp. "Es geht darum, ein schlagkräftiges Bieterkonsortium auf die Beine zu stellen", so der Chef eines der Interessenten, des Grazer Anlagenbauers GAW, Jochen Pildner-Steinburg, gegenüber der APA. Deshalb habe man Siemens als strategischen Partner und als Aushängeschild an Bord. Einige Anbieter dürften sich laut dem GAW-Chef übernommen haben. "Die Zeit drängt jedenfalls, und der Markt wartet nicht unbedingt auf die AE," so Steinburg. Neben dem Offert der GAW soll es auch noch ein Richtangebot der Investmentfirma One Equity Partners geben. Dass sich einige Interessenten mit einer eventuellen Übernahme der AE übernommen hätten, bestätigt Steinburg: "Einigen waren ziemlich blauäugig unterwegs. Uns als Anlagenbauern war immer klar, dass ein sehr hoher Finanzrahmen bestehen muss." Man habe ein Angebot zusammen mit der Beratungs- und Investorfirma Value Management Services GmbH (VMS) von Erhard Grossnigg gelegt, das auf einem Restrukturierungskonzept beruhe. Möglich seien auch andere Formen innerhalb des Bieterkonsortiums. "Ich gehe davon aus, dass es in der nächsten Woche eine Entscheidung gibt", so der GAW-Chef. Insgesamt sollen rund 30 Unternehmen bzw. Investoren seit Anfang August Interesse an einer Übernahme gezeigt haben. Dies wird auch von Seiten der Kreditschützer bestätigt. Beim Kreditschutzverband von 1870 (KSV) weiß man von intensiven Gesprächen um eine Übernahme, nächste Woche werde es eine neue Runde geben, hieß es. An der insolventen Babcock-Tochtergesellschaft hat dem Vernehmen nach der US-Investor One Equity Partners, der einen Sitz in Wien hat, Interesse bekundet und dem Vernehmen nach das vorgeschrieben Richtoffert gelegt. Interessiert an der AE zeigte sich auch das Grazer Paradeunternehmen Andritz AG. "Allerdings haben wir kein Offert gelegt, sondern nur unser Interesse an für uns geeigneten Teilbereiche der AE beim Masseverwalter deponiert", wie Konzernsprecher Michael Buchbauer am Freitag gegenüber der APA erklärte. Zeitlich wird es Knapp für die Rettung der AE. Der festgelegte Zeitrahmen für Offerte endet am Montag. Bisher liegen zwei Richtofferte vor: Jenes der VMS mit der GAW, ein zweites von One Equity Partners. Das Interesse verloren hat hingegen laut "Wirtschaftsblatt" der Unternehmer Mirko Kovats. Manfred Kunze, Partner der Value Management Services (VMS): "Wir haben dem Masseverwalter mitgeteilt, dass wir konsortial an einer Lösung mitwirken wollen. "Der Zeitrahmen ist aber sehr eng." Man habe auch seit einiger Zeit "nichts Konkretes mehr" gehört, so Kunze gegenüber der APA. Den Übernahmepreis hat Masseverwalter Bernhard Astner von der Grazer Kanzlei Guido Held mit zwischen 15 bis 20 Mill. Euro beziffert, zusätzlich bestünde Investitionsbedarf von zumindest 70 Mill. Euro, so das "Wirtschaftsblatt". (APA)