Wien - Die anhaltende IT-Krise hat bei dem bekannten Wiener Softwarehaus Beko Ing.P. Kotauczek GmbH dramatische Spuren hinterlassen. Wie die 100-prozentige Tochter der am Frankfurter Neuen Markt notierten Beko Holding AG am Freitag mitteilte, ist das Unternehmen im ersten Halbjahr kräftig in die roten Zahlen gerutscht. Nach plus 3,4 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2001 fuhr die Beko Ing.P. Kotauczek GmbH in den heurigen ersten sechs Monaten ein negatives Betriebsergebnis (EBIT) von minus 1,3 Mill. Euro ein. Die Verluste bei der Beko Ing.P. Kotauczek GmbH würden sich auch negativ auf das Ergebnis der Beko Holding auswirken, hieß es in der Pressemitteilung. Die Zahlen der Holding werden am 30. August veröffentlicht. Die Geschäftsführung der Beko Ing.P. Kotauczek GmbH geht davon aus, dass trotz eingeleiteter Personalreduktion und eines laufenden Kostenreduktionsprogramms die geplanten Umsatz- und Ergebnisziele für 2002 nicht mehr erreicht werden können. Beko Informatik schwer getroffen Im Halbjahr drehte das Periodenergebnis von plus 2,2 auf minus 1,4 Mill. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von plus 3,3 auf minus 1,5 Mill. Euro. Der Umsatz ging um rund ein Viertel auf 29,4 Mill. Euro. Der Personalstand hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 771 Mitarbeiter verringert. Schwer getroffen wurde vor allem die Beko Informatik. "In den Branchen Banken, Versicherungen und Telekommunikation ist die Investitionsbereitschaft äußerst gedämpft. Geplante Projekte werden weiter verschoben oder komplett gestrichen. Bereits laufende Leistungen werden drastisch reduziert", skizziert Beko die Auftragslage. Im öffentlichen Bereich seien zudem einzelne Bundesdienststellen gefordert, "mit drastischen Budgetkürzungen im IT-Bereich auszukommen". Großprojekte verschoben Nicht viel besser geht es laut Unternehmensangaben der Sparte Beko Engineering. Auch hier habe sich die Marktsituation im zweiten Quartal 2002 nicht entspannt. Im Bereich Planung und Konstruktion sei die Auslastung gegen Ende des ersten Halbjahres durch die massive Verschlechterung im Maschinenbau und in der Kfz-Zulieferindustrie stark zurück gegangen. Großprojekte würden bereits in das Jahr 2003 verschoben. Dennoch lag der Halbjahresumsatz im Engineering auf Vorjahresniveau, das Ergebnis aber auch hier leicht darunter. (APA)