Rostock - Die ostdeutsche Rostock hat am Freitag an die ausländerfeindlichen Krawalle im Stadtteil Lichtenhagen vor 10 Jahren erinnert. Damals hatten Hunderte junger Rechtsextremisten tagelang ein Asylbewerber-Heim belagert und schließlich Feuer gelegt. Bei der Gedenkfeier sagte sagte Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker vor 200 Gästen, im August 1992 sei Lichtenhagen zum Schauplatz rechtsextremer Gewalt und menschenverachtenden Hasses geworden. Auch die Stadt habe damals Fehler gemacht. "Wir haben aus den Fehlern gelernt. Sie werden sich nicht wiederholen", betonte Pöker. 1992 hatten tausende Schaulustiger die Täter angefeuert. Die Polizei agierte hilflos und teilweise defensiv. Die Ausschreitungen richteten sich später auch gegen ein Vietnamesen-Wohnheim. Nur durch das beherzte Eingreifen einzelner Bürger kam niemand zu Schaden. Der Konflikt um das überbelegte Asylbewerber-Heim hatten sich bereits lange im Vorfeld angekündigt. Die Behörden blieben aber untätig. Die Polizei geriet nach den Ausschreitungen massiv in die Kritik. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister musste wegen des Versagens der Behörden zurücktreten. (APA/dpa)