Genf - Sambia kann nach Ansicht des Welternährungsprogramms (WFP) genetisch veränderte Lebensmittel ablehnen, muss dann aber in Zukunft ohne Hilfe der Vereinten Nationen auskommen. Das WFP könne den Hungernden in Sambia ohne den Einsatz gentechnisch veränderter Nahrungsmittel nicht helfen, sagte WFP-Chef James Morris am Freitag. Sambia hatte erklärt, es befürchte Gesundheitsschäden und eine Kontaminierung des Bodens, falls das Getreide für die Bepflanzung verwendet werde.Drohende Hungersnot "Wir respektieren ihr Recht, unsere Spenden nicht zu verwenden", sagte Morris über die sambische Regierung. "Falls sie jedoch keine Hilfe von außen bekommt, wird es eine Hungersnot geben." Das WFP beliefert bereits rund 130.000 Angolaner und Kongolesen in den Flüchtlingslagern in Sambia mit den gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Die Regierung erklärte, diese Lieferungen könnten fortgesetzt werden, weigerte sich jedoch, die Spenden an die Bevölkerung zu verteilen. Das WFP bitte die Spender, die Unbedenklichkeit ihrer Lieferungen nach ihren eigenen nationalen Regeln zu zertifizieren, sagte Morris weiter. "Wir glauben, dass die Lebensmittel, die wir in Sambia seit Jahren verteilen, sicher sind." Das WFP habe keine Probleme mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Es sei nach derzeitigen Erkenntnissen unwahrscheinlich, dass von ihnen eine Gefahr für den Konsumenten ausgehe. Die Vereinten Nationen schätzen, dass in Sambia und fünf anderen Ländern im südlichen Afrika 12,8 Millionen Menschen dringend Hilfe benötigen, um nicht zu verhungern. (APA)