Berrien Springs/Michigan - US-Box-Legende Muhammad Ali
hat die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe ermutigt, "jetzt die
Hoffnungen nicht aufzugeben. Ich musste viele Herausforderungen in
meinem Leben meistern, sowohl im als auch außerhalb des Boxrings. Die
Geschichte lehrt uns, dass wir mit tiefem Vertrauen und starkem
Herzen fast jede Herausforderung bewältigen können", heißt es in
einem exklusiven Statement des ehemaligen Schwergewichtsweltmeisters.
Zugleich schickte Ali von seinem Wohnsitz in Berrien Springs ein
besonders wertvolles Paar Boxhandschuhe nach Leipzig, das seinem
Wunsch entsprechend zu Gunsten der Hochwassergeschädigten in Riesa
versteigert werden soll. Einen Boxhandschuh signierte er selbst, auf
dem anderen unterschrieb Deutschlands einziger Weltmeister im
Schwergewicht, Max Schmeling. "Den Handschuh von Max habe ich
jahrelang gehütet wie meinen Augapfel, doch jetzt möchte ich ihn zur
Versteigerung hergeben. Ich habe das mit Max abgesprochen", erklärte
Ali, der mit Fassungslosigkeit und tiefer Trauer auf die Katastrophe
reagierte.
"Ich war traurig"
Ende Juni hatte der unter der Parkinson'schen Krankheit leidende
Halbschwergewichts-Olympiasieger von 1960 mit Riesa erstmals eine
Stadt in Ostdeutschland besucht. Anlass war die Deutschland-Premiere
des Films "Ali", der die Karriere des Ex-Champions von 1964 bis 1974
beleuchtet. Es war die einzige Uraufführung außerhalb Amerikas, bei
der der 60-Jährige persönlich anwesend war.
"Es ist schwer für mich zu begreifen, dass sich seit meinem Besuch
vor nicht einmal zwei Monaten so viel verändert hat", heißt es seinem
Statement weiter. "Ich war traurig, als ich von den Verwüstungen
durch die Fluten in ihrer Region erfuhr. Es schmerzt mich, wenn ich
daran denke, dass die Menschen, die ich bei meinem Besuch traf und
mir das Gefühl gaben, als wäre ich zu Hause, nun solches Leid
erfahren mussten. Ich möchte den Familien, die einmal Geliebtes
verloren haben, mein tiefstes Beileid zum Ausdruck bringen. Ich
möchte euch sagen, dass ihr immer in meinen Gedanken und Gebeten sein
werdet."(APA/dpa)