Mensch
Wissenschafter entwickelten Roboter zur Darmkrebs-Früherkennung
Kapsel zum Schlucken
Hamburg - Einen Roboter wollen italienische
Wissenschafter künftig zur Darmkrebs-Früherkennung einsetzen. Wie das
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, hat Arianna Menciassi
mit Kollegen am Centre for Applied Research in Microengineering im
italienischen Pisa einen entsprechenden Robotor-Prototypen namens
"Emil" (für endoskopische Mikrokapsel-Lokomotion) entwickelt. Er
misst 2,4 Zentimeter im Durchmesser und soll schonender vorgehen als
bisherige Gerätschaften zur Inspektion des Darms. Emil kann seine Länge wie eine Raupe verändern und zielgerichtet
durch den Darm wandern. Die bisher verwendeten Endoskope sind dagegen
halbstarre Schläuche. "Die Fortbewegungsformen von Würmern und
Parasiten können uns helfen, Roboter zu entwickeln, die ihren Weg bis
in die glitschigen und schwer zugänglichen Winkel des menschlichen
Körpers finden", erklärte Menciassi. An Ort und Stelle sucht Emil mit
einer Kamera nach möglichen Krebsherden und soll kleinste
Gewebeproben entnehmen. In betäubten Schweinen wurde Emil bereits
eingesetzt, allerdings war er da noch per Kabel mit einem Computer
verbunden. In drei Jahren, so hofft Menciassi, könnte der Roboter in
einem Menschen erstmals ohne Verbindungskabel völlig autonom
eingesetzt werden. (APA/dpa)