Wien - "Meine Behandlung in Wien ist als Vorspiel zu sehen,
wie das Leben aussehen wird, wenn wir einmal in der EU sind." Mit
diesen Worten reagierte der slowakische Präsident Rudolf Schuster am
Donnerstag auf kritische Stimmen in seiner Heimat, dass er sich zu
einer Behandlung in das Wiener Allgemeine Krankenhaus begeben hatte.
"Vielleicht bin ich der Anfang", sagte Schuster, der die Hoffnung auf
eine künftig engere Kooperation österreichischer und slowakischer
Krankenhäuser ausdrückte.
Die Untersuchungen wurden am Donnerstag nach Angaben des
behandelnden Arztes, Univ. Prof. Wolfgang Graninger, trotz einiger
ausstehenden Laborergebnisse vorerst abgeschlossen. Schuster sollte
am Nachmittag die Amtsgeschäfte in Preßburg wieder aufnehmen.
Die Theorie, dass das slowakische Staatsoberhaupt möglicherweise
vergiftet worden sei, bezeichnete Graninger als "nicht
ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich". Möglicherweise habe es sich
bei der Erkrankung, die sich als hohes Fieber, Schüttelfrost und
allgemeine Abgeschlagenheit manifestiert hatte, um eine Infektion der
Gallenwege gehandelt.
Man habe die im Militärkrankenhaus von Preßburg begonnene
Behandlung in Wien fortgesetzt, sagte Graninger, der den slowakischen
Kollegen für ihre Arbeit ein ausdrückliches Lob spendete. Im AKH habe
man der Therapie im Grunde lediglich eine Magnetresonanz zur
Überprüfung der Leberfunktion hinzugefügt, so der Spezialist. (APA)