Asien & Pazifik
Japan und Nordkorea verhandeln
Über diplomatische Beziehungen
Pjöngjang - Japan und Nordkorea haben am Sonntag in
Pjöngjang Gespräche über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen
aufgenommen. Es handelt sich dabei um das erste Treffen ranghoher
Regierungsvertreter der beiden Staaten seit zwei Jahren. Im Zentrum der Verhandlungen sollten die Forderung Nordkoreas nach
einer Entschuldigung für die japanische Kolonialherrschaft auf der
Halbinsel von 1910 bis 1945 und das Schicksal von elf möglicherweise
entführten Japanern stehen. "Wir haben viele Probleme zu lösen und
wenig Zeit", sagte der Leiter der japanischen Delegation, der
Generaldirektor der Asien-Abteilung des Außenministeriums, Hitoshi
Tanaka, bei Beginn der Verhandlungen. Das japanische Außenministerium
warnte vor zu großen Erwartungen.
In Japan leben mehr als 700.000 Koreaner - meist Nachkommen von
ehemaligen Zwangsarbeitern, die sich zum Großteil dem Regime in
Pjöngjang verbunden fühlen. Die Zahl der in Nordkorea lebenden
Japaner ist nicht bekannt. Zu ihnen gehören geschätzte 1800
Japanerinnen, die zwischen 1959 und den frühen achtziger Jahren mit
ihren koreanischen Ehemännern in das Land gezogen waren. Trotz ihrer
japanischen Staatsbürgerschaft wurde ihnen verboten, ihre Heimat zu
besuchen, was ebenfalls zu Konflikten zwischen Tokio und Pjöngjang
geführt hat. (APA)