Afrika
Hutu-Rebellen greifen Burundis Hauptstadt an
Armee wehrte Attacke der Aufständischen ab
Bujumbura - Hutu-Rebellen der "Nationalen
Befreiungskräfte" (FNL) haben am Sonntag die Hauptstadt der
ostafrikanischen Republik Burundi, Bujumbura, angegriffen. Die
Kämpfer hätten im Morgengrauen einen Bezirk im Nordosten der Stadt
mit Maschinengewehren und Artillerie attackiert, seien aber daraufhin
von der Armee zurückgeschlagen worden, teilte ein Regierungsvertreter
mit. Nach Angaben eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP
wurden ein Soldat und ein Student verletzt. In Burundi herrscht seit neun Jahren Bürgerkrieg. Dabei kamen
bisher rund 250.000 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen
Zivilisten. Im Vorjahr hatten aufständische Militärs versucht,
Präsident Pierre Buyoya zu stürzen. Vertreter von insgesamt 19
Parteien hatten sich 2001 auf eine Übergangsregierung geeinigt, in
der sich Vertreter der Hutu-Mehrheit (83 Prozent der Bevölkerung) und
der herrschenden Tutsi-Minderheit (16 Prozent) die Macht teilen.
Buyoya hatte sich selbst zwei Mal an die Macht geputscht. Im
September 1987 stürzte er Jean-Baptiste Bagaza. Nach einer
Wahlniederlage gegen den ersten Hutu-Präsidenten des Landes, Melchior
Ndadaye, 1993 putschte er 1996 erneut. (APA)