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foto: reuters/bader
Wien - Landes-Statthalter Hubert Gorbach stellt sich im Konflikt zwischen Parteiobfrau Riess-Passer und dem Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider "voll" hinter die Parteichefin. Er lehnt im Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" (Montag-Ausgabe) einen Sonderparteitag ab und glaubt, Jörg Haider in einem persönlichen Gespräch "wieder auf Kurs zu bringen". Gorbach erinnert Haider an die Generalvollmacht für Riess-Passer vom Februar und fordert den Alt-Parteichef auf, zu "sagen, ob die FPÖ weiter regieren soll oder ob er will, dass die Partei wieder in die Opposition geht." Auf die Frage, ob die FPÖ vor einer Zerreißprobe stehe, meinte Gorbach: Die Situation sei nicht so dramatisch, wie sie in den Medien dargestellt werde. "Haider fühlt sich den Wählern in der Pflicht, Riess-Passer hat als Regierungsmitglied in einer Krisensituation wie der jetzigen die volle Verantwortung zu tragen. Es sollte möglich sein, die beiden Standpunkte auf einen Nenner zu bringen." Er als einer der älteren Spitzenfunktionäre wolle vermitteln. Schon am Samstag habe er mit der Parteichefin telefoniert, am Montag werde er mit Haider sprechen: "Ich glaube, dass wir Jörg Haider wieder auf Kurs bringen werden, nämlich zur Unterstützung einer konstruktiven Regierungsarbeit." Er denke nicht, dass "die Parteiobfrau und Vizekanzlerin geht". Haider müsse wissen, dass ein Sonderparteitag "eine große Kluft in der Freiheitlichen Partei öffnen würde". Riess-Passer habe auf seinen, Gorbachs, Antrag am 17. Februar (als die FPÖ in Turbulenzen war und Haider mit dem völligen Rückzug aus der Bundespolitik drohte, Anm.) eine Generalvollmacht erhalten, "und das mit voller Unterstützung von Jörg Haider. Er kann jetzt nicht so tun, als gäbe es diese Beschlüsse nicht." Auf die Frage, ob Riess-Passer auf Parteilinie liege, meinte Gorbach: Der Parteitag sei das höchste Gremium der Partei. "Aber wenn schnelle Entscheidungen notwendig sind, muss der Parteivorstand handeln, der ja vom letzten, noch gar nicht so lange zurückliegenden Parteitag eingesetzt wurde." An der Parteibasis ortet der stellvertretende Parteichef "große Akzeptanz für eine Verschiebung der Steuerreform in dieser besonderen Krisensituation. Dafür sollte der erste Schritt im Jahr 2004 dann größer ausfallen als der für 2003 geplante." "Ein Horror" wäre für Gorbach, würde die FPÖ "auf die Linie einschwenken würde, die wir an 30 Jahren sozialistischer Regierung immer vehement kritisiert haben. Mit dem Schuldenmachen hätte ich ein Problem, das wäre dann nicht mehr meine Politik." (APA)