Irak
Jordanien startet neue Friedensinitiative
Premier Ali Abu Ragheb will Waffenkontrollen mit Embargo-Aufhebung verknüpfen
Amman - Um einen Krieg der USA gegen den Irak zu
verhindern, hat Jordanien eine neue Friedensinitiative mit dem Ziel
gestartet, die Führung in Bagdad zur Wiederzulassung der
UNO-Waffeninspektionen zu bringen. Dies sei dadurch zu erreichen,
dass die Wiederaufnahme der Rüstungskontrollen mit der Aufhebung des
gegen den Irak verhängten UNO-Embargos verknüpft werde, erklärte der
jordanische Ministerpräsident Ali Abu Ragheb am Sonntagabend in
Amman. Der Plan werde demnächst dem Nahost-"Quartett" - USA, UNO, EU
und Russland - zur Kenntnis gebracht. Der Irak müsse "Garantien" erhalten, dass das gegen ihn (nach
seinem Überfall auf Kuwait vor zwölf Jahren) verhängte Embargo
beendet werde, wenn er die Wiederaufnahme der Tätigkeit der
UNO-Waffeninspektoren ermögliche, betonte der jordanische
Regierungschef, der zugleich unterstrich, dass sein Land in dem
Konflikt nicht Partei ergreife: "Das ist eine Angelegenheit, die nur
den Irak und die Vereinten Nationen, bzw. den Irak und die
Vereinigten Staaten betrifft". Jordanien habe seinen Nachbarn immer
wieder vor den "katastrophalen Auswirkungen" eines Krieges für die
ganze Region gewarnt und Bagdad zur Erfüllung der UNO-Resolution
aufgefordert.
Eine Militäroperation gegen den Irak hätte verheerende
Konsequenzen für die bereits jetzt von schweren Krisen erschütterte
Region. "Aus diesem Grund rufen wir zu einer diplomatischen Lösung
auf", sagte Ministerpräsident Ragheb. Andernfalls würden auch alle
Bemühungen um Frieden im Nahen Osten zunichte gemacht. Jordanien und
seine Wirtschaft wären "das erste Opfer" eines US-Schlages gegen den
Irak. (APA)