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Edward Schewardnadse tröstet Angehörige der Opfer des russischen Luftangriffes

Foto: APA/EPA
Matani/Moskau - Der georgische Präsident Eduard Schewardnadse hat schwere Vorwürfe an die Adresse Russlands erhoben. Die Bombardierung des georgischen Pankisi-Tals durch russische Kampfflugzeuge vor wenigen Tagen sei ein "Verbrechen an den Menschen in Georgien" gewesen, sagte Schewardnadse am Dienstag bei der Trauerfeier für einen 74-jährigen Georgier im Dorf Matani. Dieser war nach georgischen Angaben am Freitag bei einem russischen Luftangriff getötet worden. Ein Sprecher des russischen Außenministeriums sagte indes am Dienstag, Russland halte den georgischen Vorschlag einer gemeinsamen Kommission zur Untersuchung des umstrittenen Luftangriffs für überlegenswert. "Wir verurteilen nicht das russische Volk als Ganzes, sondern die Menschen, die den Befehl für diese Bombardierungen gaben", sagte Schewardnadse. Bei der Inspektion georgischer Truppen im Tal schloss der Staatschef zugleich einen Bruch mit Russland und einen Rückzug aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) aus. Dies war einen Tag zuvor vom Parlament in Tiflis gefordert worden. Moskau zufolge halten sich im Pankisi-Tal hunderte tschetschenische Rebellen auf, die für die Unabhängigkeit der Kaukasusrepublik Tschetschenien kämpfen. Nach georgischer Darstellung gehen die Probleme in dem Gebiet dagegen vor allem auf einheimische kriminelle Gruppen zurück. Am Sonntag waren etwa 1500 Mann der georgischen Armee und des Innenministeriums in das Gebiet einmarschiert, um es nach Schewardnadses Worten "von kriminellen Gruppen zu säubern." Bisher ist bei der Militäraktion Beobachtern zufolge noch kein einziger tschetschenischer Kämpfer festgenommen worden. (APA)