Bild nicht mehr verfügbar.

Nationalpark Hohe Tauern: Fichten und Lärchen gehören neu angepflanzt

apa/lammhuber
Salzburg - 25.000 Fichten und 10.700 Lärchen werden heuer von den Mitarbeitern des Nationalparks Hohe Tauern in Kooperation mit der Firma Kraft Foods gepflanzt. 15,5 Hektar Windwurffläche in der Nationalparkgemeinde Hollersbach werden auf diese Weise wiederaufgeforstet. Am Montag, dem Tag der Eröffnung des UN-Weltgipfels zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg, setzten Skirennläuferin Sonja Nef und Skispringer Martin Schmitt ein aktives Zeichen für die Umwelt: Gemeinsam mit Kindern pflanzten sie Bäume für die Aktion "Grünes Dach für Europa". Die Naturereignisse der vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass die Existenz des Menschen und seines Lebensraumes ganz fundamental von einer intakten Natur abhängig sei. Natur- und Umweltschutz diene also nicht nur der Erhaltung einiger gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, betonte Salzburgs Naturschutz-Landesrat Sepp Eisl bei einem Informationsgespräch anlässlich der Baumpflanz-Aktion. Der Wald spiele eine zentrale Rolle in den Kreisläufen der Natur, die die Lebensgrundlage von allem sei, so Eisl. Wald schützt vor Überschwemmung Gerade im alpinen Raum biete der Wald nicht nur Schutz vor Muren und Lawinen, sondern verringere auch die Gefahr vor Hochwässern und Überschwemmungen, stellte Eisl fest. In den Baumkronen werde eine relativ große Menge Wasser zurückgehalten. Bei starken Sommergewittern verzögere dies den Abfluss ins Tal, bewirke so eine bessere Verteilung der Wassermengen und verringere die Gefahr einer starken Hochwasserwelle, erläuterte Eisl die Schutzfunktionen des Waldes. Von noch größerer Bedeutung sei die Wasseraufnahmefähigkeit von Waldböden. Beregnungsversuche der Wildbach- und Lawinenverbauung haben ergeben, dass naturnaher Gebirgs-Fichtenwald nur 22 Millimeter Wasser von 100 Millimeter pro Stunde oberflächlich abfließen lässt, während 78 Millimeter versickern. Von schroffem, alpinem Karst- und Ödland oder von versiegelten Flächen hingegen fließen annähernd 100 Prozent der Niederschlagsmenge ab. Zu diesen unmittelbaren Schutzfunktionen komme noch die wichtige Aufgabe des Waldes als Kondensator für Klima schädigende Emissionen. Bei der Produktion von Holz bindet der Wald einen Teil jenes Kohlendioxids, das durch die Verbrennung fossiler Energie in die Atmosphäre geblasen wird. Doch selbst wenn mehr als die Hälfte Salzburgs von Wald bedeckt wäre - auch die Kapazitäten dieser grünen Lunge seien längst erschöpft, sagte Eisl. Alle seien daher gefordert, nicht nur für den Wald, sondern auch für die Umwelt insgesamt mehr Verantwortung zu übernehmen. (APA)