Jüngsten Umfragen zufolge käme Smer auf 14 Prozent der Stimmen, stärkste Partei würde die HZDS des früheren Premiers Vladimír Meciar, während Dzurindas Sozialdemokraten auf acht Prozent abfielen. Smer-Chef Fico ließ während der Debatte am Sonntag erkennen, dass er auch eine Minderheitsregierung unter seiner Führung für möglich hielte.
Privatvermögen
Die Smer werde sich aber an der nächsten Regierung nur beteiligen, wenn ihre Partner garantierten, dass ohne Verzögerungen das neue Gesetz über die Offenlegung der Herkunft von privatem Vermögen angenommen werde, sagte Fico. Premier Dzurinda bezeichnete hingegen solche Forderungen als lächerlich und sprach von einer "Finte" der Smer - die Gesetzgebung der Slowakei ermöglicht schon jetzt eine strafrechtliche Verfolgung von Personen, die ungesetzlich zu ihrem Reichtum gekommen sind.
Auch Ficos Idee von einem "starken Staat" gefiel Dzurinda nicht im Geringsten. Der Regierungschef zeigte sich aber überzeugt, dass beide Seiten nach den Wahlen einen Kompromiss finden könnten. Dzurinda wiederholte, die Grundlage der nächsten Regierungskoalition bleibe seine SDKÚ zusammen mit den Christdemokraten (KDH) und der Partei der ungarischen Minderheit (SMK). Infrage kommt für ihn aber auch eine Kooperation mit der Smer und der Allianz des neuen Bürgers (ANO) von Pavol Rusko.(Renata Kubicová aus Bratislava /DER STANDARD, Printausgabe, 27.8.2002)