Klagenfurt - Gerhard Freundl, Wasserexperte des Landes Kärnten, sieht auf die Wasserversorgung der Landeshauptstadt Probleme zukommen. "Wächst die Bevölkerung im Zentralraum Klagenfurt - St. Veit - Feldkirchen wie prognostiziert, dann sind hier zusätzliche Trinkwasserressourcen notwendig."In Kärnten sind nach Angaben der Landesregierung knapp 90 Prozent der Haushalte an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. In Heiligenblut wurde 2002 erstmals seit 50 Jahren die niedrigste Niederschlagsmenge gemessen. Freundl sieht für eine künftige bessere Versorgung mehrere Probleme, wie er anlässlich der "Bärentaler Umweltgespräche" nun darlegt: "Die ideale Lösung", einen neuen Brunnen auf dem sogenannten "Krappfeld" zu errichten, scheitere daran, dass dieses Grundwasserreservoir aufgrund der Düngung durch die Landwirtschaft zu hohe Nitratwerte aufweise. Das zweite Problem liege in den "oft unbezahlbaren Forderungen von Grundeigentümern", deren Flächen man für ein Wasserschutzgebiet benötige. Aus diesem Grund habe das Land vor kurzem eine Ersatzfläche in einem Wald "zu einem relativ hohen Preis" erwerben müssen, um sich die Fläche für die Wasserversorgung des Raumes Völkermarkt zu sichern. Gerade für den Sommer müsste Vorsorge für Verbrauchsspitzen getroffen werden, warnt der Experte. Wenn Urlauber an die Kärntner Seen kommen, werde mehr Wasser gebraucht. Gelingt es nicht, natürliche Wasservorkommen zu erschließen, müsse man zur "teuren Alternative der Aufbereitung des Trinkwassers" greifen. "Wasser" wird 2004 überhaupt zum bestimmenden Thema im Kärntner Land werden. Für dieses Jahr wird eine Landesausstellung organisiert. Dabei ist vorerst geplant, den Schwerpunkt auf die Nationalparkregion Hohe Tauern zu setzen und dezentral Ausstellungen im ganzen Bundesland zu gestalten. (APA, aw/DER STANDARD, Printausgabe, 27.08.2002)