"Das Risiko des Nichthandelns ist um vieles größer als das Risiko des Handelns", erklärte Cheney vor einer Gruppe von Kriegsveteranen in Nashville, Tennessee. Und mit einer trotzigen Geste gegen den Großteil der westlichen Welt, die Bushs Irak-Politik - noch- nicht unterstützt, meinte Cheney: "Die ganze Welt soll wissen, dass wir jede Aktion setzen werden, die notwendig ist, um unsere Freiheit und Sicherheit zu sichern."
Ende der Sommerpause
Mehr als eine Woche vor Ende der Sommerpause des US-Kongresses lässt Cheney die Mitglieder von Senat und Repräsentantenhaus zwischen den Zeilen wissen, dass die Bush-Regierung notfalls auch zu einer militärischen Aktion bereit ist, ohne diese vorher vom Kongress absegnen zu lassen. Aus dem Weißen Haus verlautet nämlich gleichzeitig, dass Bush einen Angriff auch ohne Kongressbeschluss starten könnte, ohne damit gegen die Verfassung zu verstoßen. Die Kritiker der Irak-Politik des Präsidenten kamen während der letzten Zeit auch aus prominenten republikanischen Reihen - so warnte etwa der ehemalige US-Außenminister James Baker erst vor kurzem vor einer unilateralen Aktion gegen den Irak.
Auch hochrangige republikanische Kongressabgeordnete, etwa der durch das Impeachment gegen Bill Clinton bekannt gewordene Henry Hyde, befürchten, dass "jeder Politik, die der Präsident ohne den Auftrag des Volkes unternimmt, kein langfristiger Erfolg beschieden ist". Der republikanische Senator Chuck Hagel, ein Mitglied des Außenausschusses, bläst in das gleiche Horn: "Wenn der Präsident diese Nation in einen Krieg verwickeln will, dann tut er gut daran, zuerst die Unterstützung des Kongresses und des amerikanischen Volkes einzuholen."