Unternehmen
Wiener Städtische mit 9,3 Prozent Prämienplus
Hochwasserschäden in Österreich bei 30 bis 50 Millionen Euro
Wien - Die Wiener Städtische-Gruppe konnte in den ersten
sieben Monaten 2002 die direkt verrechneten Prämieneinnahmen um 9,3
Prozent auf 2,2 Mrd. Euro erhöhen. Dabei legten die ausländischen
Tochtergesellschaften um 30,4 Prozent auf 548 Mill. Euro zu, teilte
das Unternehmen am Dienstag mit. Von den Hochwasserschäden schwer
belastet ist die Tschechien-Tochter: Die Kooperativa Prag ist
voraussichtlich mit bis zu 7 Mrd. Kronen (229 Mill. Euro)
konfrontiert. Für Österreich beziffert Generaldirektor Günter Geyer die
Belastung aus den Hochwasserschäden mit 30 bis 50 Mill. Euro. Die
Zahl der gemeldeten Schäden lieg bei knapp 2.500. Die Wiener
Städtische habe aus heutiger Sicht keine Pläne, die
Sachversicherungsprämien wegen des Hochwassers zu erhöhen, so Geyer. Auch in der Kfz-Versicherung spielten die Hochwasserschäden
keine große Rolle.
Private Haushalts- und Eigenheimversicherung
In Tschechien wurden der Kooperativa Prag, der größten
Auslandstochter der Städtischen, bisher rund 15.000 Schäden gemeldet.
Die zahlenmäßig meisten Schäden fallen in den Bereich private
Haushalts- und Eigenheimversicherung. In Tschechien seien relativ
viele Privatpersonen gegen Hochwasser versichert. Die Kooperativa
habe Hochwasser gegen leichte Prämienanpassungen in den Polizzen
behalten, so Geyer. Bei der Städtische-Tochter versichert sind auch
die Prager U-Bahn und der Prager Zoo, die beide schwer beschädigt
wurden.
Sofort nach der Katastrophe sei eine Hotline eingerichtet und die
Zahl der Schadenbegutachter erhöht worden. Zudem wurden "fliegende
Kassen" eingeführt, weil die normale Schadenauszahlung über die Post
unterbrochen war. Von den rund 100 Mrd. Kronen (3,3 Mrd. Euro)
geschätztem gesamtökonomischen Schaden entfallen 20 bis 25 Prozent
auf die tschechischer Versicherungsbranche. Das Schadensausmaß der
Kooperativa liege bei 5 bis 7 Mrd. Kronen (163 bis 229 Mill. Euro).
Im Ergebnis werde sich die Hochwasserkatastrophe allerdings nicht so
gravierend auswirken, so Geyer.
Sparte Nicht-Leben legt am stärksten zu
Beim gesamten Prämienwachstum der Wiener Städtischen-Gruppe von
Jänner bis Juli 2002 legte die Sparte Nicht-Leben um 13,6 Prozent auf
1,3 Mrd. Euro zu. In der Lebensversicherung gab es ein Plus von 3,3
Prozent auf 884 Mill. Euro. Im Inland legte die Donau Versicherung um
2,3 Prozent auf rund 333 Mill. Euro zu, die s Versicherung um 6,1
Prozent auf 463 Mill. Euro und die Union Versicherung um 28,4 Prozent
auf 213 Mill. Euro.
Die börsennotierte Wiener Städtische Allgemeine Versicherung AG
konnte die direkt verrechneten Prämieneinnahmen in den ersten sieben
Monaten 2002 um 4,7 Prozent auf 969 Mill. Euro steigen. Dabei gab es
in Nicht-Leben ein Plus von 8,9 Prozent auf 625 Mill. Euro. Die
Versicherungsleistungen verringerten sich um 10,34 Prozent auf 586
Mill. Euro.(APA)