Paris - Rund 400 illegale Einwanderer haben im Zentrum
von Paris für ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Frankreich
demonstriert. Die so genannten "Sans-papiers" machen seit 17. August
mit der Besetzung der Königskathedrale in Saint-Denis nördlich der
Hauptstadt auf ihre Probleme aufmerksam. Die meisten von ihnen leben
schon seit Jahren in Frankreich, haben aber keinen legalen Status und
erhalten auch für ihre Kinder keine Sozialleistungen.
Der Pfarrer der Basilika von Saint-Denis, Bernard Berger, gewährte
den Einwanderern ein Aufenthaltsrecht in der Kirche, in der sich
zahlreiche Gräber früherer Könige von Frankreich befinden. Die
rechtsextreme National-Republikanische Bewegung (MNR) forderte am
Dienstag, Berger solle deshalb vor Gericht gestellt werden.
Mit Trommeln und Sprechchören wie "Die Papierlosen sind es leid"
oder "Kein Mann, keine Frau ist illegal" zogen die Demonstranten
Richtung Innenministerium. Viele von ihnen werden für Niedriglöhne
schwarz beschäftigt. Die Proteste der "Sans-papiers" werden von der
kommunistischen Stadtverwaltung von Saint-Denis unterstützt.
Über die Vergabe von Personalpapieren entscheiden jedoch nicht die
städtischen Behörden, sondern die staatliche Zentralverwaltung. Seit
dem Antritt der rechtsgerichteten Regierung von Premier Jean-Pierre
Raffarin fürchten viele illegale Einwanderer, dass sie des Landes
verwiesen werden könnten. (APA)