Wien - Der weltweite Handymarkt zeigt leichte Zeichen der
Erholung. Erstmals seit über einem Jahr haben die internationalen
Verkaufszahlen im zweiten Quartal 2002 wieder leicht nach oben
gezeigt: nach Rechnung des Marktforschers Gartner Dataquest wurden
von April bis Juni weltweit 98,7 Million Mobilfunkgeräte verkauft -
um 0,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für das
Gesamtjahr erwartet Gartner nun 420 Millionen verkaufte Handys, um 35
Millionen mehr als im Vorjahr.
Weltweiter Marktführer war im zweiten Jahresviertel 2002 weiterhin
Nokia. Mit 35,1 Millionen verkauften Handys bzw. einem Marktanteil
von 35,6 Prozent hat der finnische Weltkonzern seine Führungsposition
sogar ausgebaut und liegt weiter klar vor Motorola mit 15,5 Millionen
abgesetzten Mobiltelefonen und 15,7 Prozent Marktanteil im zweiten
Quartal.
Stabilität erreicht
Dahinter hat sich der koreanische Handyhersteller Samsung mit
einem Verkaufszuwachs von 46 Prozent bereits auf Platz Drei
vorgekämpft - mit 9,3 Millionen verkauften Handys und 9,5
Marktanteil. Siemens (8,2 Millionen Handy und 8,4 Prozent
Marktanteil) liegt damit nur noch auf Platz vier, aber deutlich vor
SonyEricsson (5,3 Millionen Handys und 5,4 Prozent Marktanteil), die
als einziger unter den Top 5 im zweiten Quartal 2002 deutlich weniger
Handys verkaufte.
Der weltweite Handymarkt habe Stabilität erreicht und sei in einer
guten Position für ein kräftiges Wachstum, meint Gartner-Analyst
Bryan Prohm. Handy-Erzeuger setzen derzeit vor allem auf neue Geräte
mit Farbdisplays und zur mobilen Datenübertragung - sprich zum
Internetsurfen übers Handy. Neue Dienste wie Multimedia Messaging
Service (MMS) - der bunte Nachfolger der SMS-Kurzmitteilung - sollten
den Austausch der alten Handys beschleunigen, meint der Analyst.
Selbst am gesättigten westeuropäischen Markt soll sich mit neuen
Technologien der Markt wieder beleben. Gartner erwartet eine
steigende Nachfrage nach Handys mit Farbdisplays im zweiten Halbjahr.
Nachdem die Hersteller Einsteigerhandys mittlerweile bereits zu
Kampfpreisen verkauften, könnten die Netzbetreiber auch wieder
Billig-Pakete auf den Markt bringen und damit das Geschäft neu
beleben, prognostiziert der Marktforscher. (APA)