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Wien - Die ÖVP stärkt im FPÖ-Machtkampf der Regierungsmannschaft von Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (F) den Rücken. Der Ankündigung des Kärntner LH Jörg Haider (F), ein Volksbegehren gegen die Verschiebung der Steuerreform starten zu wollen, wurde seitens der Volkspartei eine klare Absage erteilt, während Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (V) dem Vorschlag Riess-Passers nach einer Volksbefragung zu diesem Thema durchaus etwas abgewinnen kann. Und was das strittige Thema Steuerreform betrifft, hat sich zuletzt auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl für eine Verschiebung auf 2004 ausgesprochen. Pühringer unterstrich im ORF-"Abendjournal" ebenfalls, dass es eine Verschiebung der Steuerreform geben müsse, damit die finanziellen Mittel des Bundes für die schnelle und problemlose Hilfe für die Hochwasseropfer gesichert sind. Kritik übte er an Haider. "Ich glaube, dass man zwischen der Koalition, der FPÖ und Haider unterscheiden muss. Ich habe keine Zweifel, dass die Frau Vizekanzlerin zu dem steht, was sie mit unserer Fraktion in der Regierung beschlossen hat. Mein Appell an Haider ist, jetzt nicht politisches Kleingeld zu erledigen, sondern endlich einmal zur Kenntnis zu nehmen, dass diese Regierung etwas weiter bringt und sie auch entsprechend arbeiten zu lassen." Was eine Volksbefragung oder ein Volksbegehren betrifft, meint Pühringer: "Wen man der Frau Vizekanzlerin durch eine Volksbefragung den Rücken stärken kann, dann ist das eine Überlegung wert". Damit hat auch erstmals eine gewichtige ÖVP-Stimme die Möglichkeit einer Volksbefragung in den Raum gestellt. Dem Vernehmen nach soll Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) noch Dienstagabend mit der ÖVP-Ministerriege zu diesem Thema zusammentreffen. Nach dem Ministerrat hatte Schüssel erklärt, es gebe noch keine Beschlusslage in der ÖVP. (APA)