Johannesburg - Die Weltbank hat angesichts der jüngsten verheerenden Hochwasser in Europa und Asien vor einer Zunahme von immer schlimmeren Flutkatastrophen gewarnt. Wetterextreme würden künftig wegen der vom Menschen maßgeblich mitverursachten globalen Erwärmung immer häufiger wiederkehren und immer schlimmer ausfallen, sagte der Weltbank-Chefwissenschaftler Robert Watson am Dienstag am Rande des UN-Weltgipfels in Johannesburg. Der Klimawandel werde die Ärmsten der Armen am härtesten treffen. Er könne zur Vertreibung von dutzenden Millionen Menschen führen, die vor steigenden Meeresspiegeln oder zunehmenden Hochwasserkatastrophen flüchteten. Watson war früher Vorsitzender des wissenschaftlichen UN- Klimarates (IPPC). Er warnte, in einer immer wärmer werdenden Welt würden Wetterextreme wie Hochwasser und Dürren, die es früher in diesem Ausmaße nur alle 500 Jahre gegeben habe, künftig alle 200 oder sogar nur 100 Jahre passieren. Die Frage sei inzwischen nicht mehr, ob sich das Klima durch menschliches Verschulden ändere, sondern nur noch wie schnell, in welchem Ausmaße und wo das geschehen werde. Der menschliche Eingriff in das Klima müsse reduziert werden, um noch schlimmere Veränderungen zu reduzieren. "Das meiste der in den vergangenen 50 Jahren beobachteten globalen Erwärmung ist auf menschliches Handeln zurückzuführen." Die Emission des Treibhausgases Kohlendioxid müsse dringend reduziert werden. In den kommenden 100 Jahren werde die Durchschnittstemperatur laut Berechnungen zwischen 1,4 und 5,8 Grad steigen, sagte Watson. Insgesamt werde es mehr Regen geben als bisher. Dieser werde aber in ohnehin "nassen" Regionen fallen. In den Tropen und Subtropen werde der Klimawandel zu mehr Trockenheit führen.(APA/dpa)