Technik
Indischer Billig-Roboter zur Reparatur in Kernkraftwerken entwickelt
Sechsbeiniger, zwei Meter großer Aluminiumroboter kann Treppen steigen und Hindernisse bewältigen
Bombay - Indische Wissenschafter haben einen neuen
Roboter entwickelt, der bei Unfällen in den Atomkraftwerken des
Landes zu Reparaturen eingesetzt werden soll. Wie die Forscher am
Dienstag mitteilten, kann die Maschine an Stellen arbeiten, die für
Menschen wegen der hohen Strahlenkonzentration zu gefährlich sind. Der sechsbeinige, zwei Meter große Aluminiumroboter kann Treppen
steigen und Hindernisse bewältigen sowie Lasten von mehr als 50
Kilogramm heben. Tennisbälle an den Füßen sollen den Aufprall der
mehr als 250 Kilogramm schweren ferngesteuerten Maschine dämpfen. Der
Roboter könne auch Wartungsarbeiten verrichten und in Notfällen
beispielsweise Ventile schließen.
Die USA und Japan nutzen bereits Roboter in ihren Kernkraftwerken,
Indien wollte jedoch ein eigenes billigeres Modell herstellen. Die
Kosten für das Projekt werden mit bisher 2,3 Millionen Rupien (46.000
Euro) beziffert, die Herstellungskosten für einen Roboter sollen sich
auf rund 1,2 Millionen Rupien belaufen. Wann der Roboter in Serie
gehen soll, wurde nicht bekannt. Indien hat nach eigenen Angaben
bisher keine schweren Unfälle in seinen 14 Atomkraftwerken
verzeichnet.
(APA/AP)