IT-Business
IPC Archtec rechnet auch für das Gesamtjahr mit Verlust
Entzogenen Liquidität
Der bayerische
Computer-Vermarkter IPC Archtec ist im ersten Halbjahr
2002 tief in die roten Zahlen gerutscht und wird deshalb seine
Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wohl nicht erreichen. Von Januar bis Juni sei ein Fehlbetrag von 9,46 Millionen
Euro aufgelaufen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn
von 6,91 Millionen Euro angefallen war, teilte die am Geregelten
Markt gelistete Gesellschaft am Mittwoch in Niederaichbach mit.
Der Halbjahresumsatz sei auf 159,86 Millionen
Euro gesunken. Sollte das Marktumfeld weiter auf niedrigem
Niveau verharren, gehe IPC Archtec davon aus, dass die Planung
für 2002 nicht zu erreichen sei. Für das Gesamtjahr werde nun
ebenfalls mit roten Zahlen gerechnet. Noch im Mai hatte das bis
Jahresmitte am Neuen Markt notierte Unternehmen einen Gewinn von
rund fünf Millionen Euro bei einem Umsatz von 328 Millionen Euro
angekündigt.
IPC Archtec hatte früheren Angaben zufolge Ende April eine
Hausbank verloren, worauf mehrere Kreditversicherer ihre
Versicherungslinien für Zulieferer des Unternehmens gekürzt oder
gestrichen hatten. IPC habe sich deshalb auf den Wiederaufbau
der entzogenen Liquidität konzentriert, hieß es am Mittwoch.
Dies habe sich notgedrungen negativ auf Margen und Erträge
ausgewirkt. Jetzt verfüge die Gesellschaft aber über genügend
Liquidität, um das Gesamtjahr ohne weiteren Einsatz von
Fremdkapital zu realisieren. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten
konnte IPC den Angaben zufolge per Ende Juni auf 39,9 (31.
Dezember: 65,6) Millionen Euro verringern. (APA)