Stockholm - Der Schwede Kenneth Sandberg will in Dänemark um Asyl ansuchen. Als Grund dafür gibt er an, wegen seiner Mitgliedschaft in der rechtsextremen Partei "Schwedendemokraten" mehrmals kränkenden Handlungen ausgesetzt worden zu sein. Durch sein Fenster seien Steine geworfen, seine Autoreifen aufgeschlitzt und sein Haus mit Farbe beschmiert worden. "Meine Absicht ist es, politisches Asyl in Dänemark zu bekommen," sagte er am Mittwoch der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Sandberg war Ende der 90er Jahre bei der schwedischen Einwanderungsbehörde beschäftigt, musste jedoch den Posten wegen seiner fremdenfeindlichen Einstellung verlassen. "Auf jeden Fall ersuche ich die dänischen Regierung um Hilfe für die Verteidigung meiner Menschenrechte", sagte der Asylsuchende. Die Medienberichterstattung, in denen die Schwedendemokraten als rassistisch und ausländerfeindlich eingestuft werden, muntere "Linksextreme" knapp vor der Reichstagswahl am 15. September zu Schikanen auf, so Sandberg. Laut Sandberg war Dänemark eine "natürliche Wahl". Ein Streit im vergangenen Frühjahr zwischen schwedischen Regierungsvertretern und Dänemarks Volkspartei über Vorschläge zu einer verschärften dänischen Asylpolitik hat in Schweden eine anhaltende Debatte über Ausländer und deren Integration entfacht. Vor allem Vertreter der dänischen Volkspartei reagierten heftig auf die schwedische Kritik und konterten, Schweden hätte mit größeren Integrationsproblemen als Dänemark zu kämpfen. Es solle endlich damit beginnen, dieses Probleme offen zu diskutieren und jegliche Heuchelei beiseite legen. Die Asylpolitik ist beim diesjährigen Wahlkampf in Schweden ein Thema wie nie zuvor. (APA)