Telekom
Mobilcom klagt gegen Frau von Firmengründer Schmid
Rückzahlung von 70,9 Millionen Euro verlangt
Der Streit zwischen der Mobilfunkfirma
Mobilcom
und der Familie von Firmengründer Gerhard Schmid nimmt an
Schärfe zu: Mobilcom verklagt nach eigenen Angaben die der Ehefrau
von Schmid, Sybille Schmid-Sindran, gehörende Firma Millenium GmbH
auf Rückzahlung von 70,9 Mill. Euro. Diese Summe zahlte das
Büdelsdorfer Unternehmen im vergangenen Jahr als Prämie für ein
Aktien-Optionsprogramm. Zugleich kündigte Mobilcom am Mittwoch eine
außerordentliche Hauptversammlung auf Antrag von Millenium an.
Druck des Mobilcom-Großaktionärs
Millenium hält etwa zehn Prozent der Mobilcom-Aktien, Gerhard
Schmid knapp unter 40 Prozent. Schmid hatte seinen Posten als
Firmenchef auf Druck des Mobilcom-Großaktionärs France Telecom im
Juni räumen müssen.
Nachdem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO in einem Gutachten
vom Mai 2002 im Rahmen des Optionsgeschäfts Gesetzesverstöße des
damaligen Vorstandsvorsitzenden Gerhard Schmid festgestellt hatte,
forderte der Aufsichtsrat von der Millenium GmbH eine Rückabwicklung.
Diese ist bisher aber nicht erfolgt. Die Mobilcom AG erklärte nach
eigenen Angaben den mit der Millenium GmbH geschlossenen Vertrag für
nichtig und fordert die Rückzahlung der 70,9 Mill. Euro.
"Mehrfachen Gesetzesverstöße"
Die "mehrfachen Gesetzesverstöße" haben Mobilcom nach eigenen
Angaben zu dieser Klage geführt und begründeten den Verdacht der
unrechtmäßigen Bereicherung. Mobilcom behalte sich weitergehende
Schadensersatzansprüche gegen Gerhard Schmid und die Millenium GmbH
vor. Mobilcom kündigte weiter an, seine Aktionäre zu einer
außerordentlichen Hauptversammlung einladen. Das Unternehmen
entspreche damit einem Antrag der Millenium GmbH. Termin und
Tagesordnung sind noch offen.(AP)