Innovationen
Festplatten mit Wasserschäden können gerettet werden
Rechner auf keinen Fall hochfahren, Hilfe von Experten einholen
Festplatten, die wie etwa bei den
Katastrophen in Ostdeutschland Wasser ausgesetzt wurden, können unter
Umständen gerettet werden. Ein Wasserschaden bedeutet noch nicht
zwangsläufig den vollkommenen Verlust der Daten. Das erklärte das
deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Mittwoch, in Bonn.
Rettung möglich
Das größte Problem eines Wasserschadens bestehe darin, dass sich beim
Trocknen auf der Oberfläche der Speichermedien in Festplatten Kristalle
bilden. Beim Anlaufen der Festplatte führt dies nach wenigen Sekunden zur
Zerstörung des Schreib-/Lesekopfes. "In diesen Fällen kann dennoch eine
Rettung der Daten gelingen. Die Grenzen der Datenrettung sind erst dann
erreicht, wenn die physikalischen Informationen durch Beschädigung der
Medienbeschichtung nicht mehr vorhanden sind", so BSI-Sprecher Michael
Dickopf.
"Die Grundregel bei Wasserschaden lauten: Starten Sie den Rechner nicht
neu, öffnen Sie nicht selbstständig die Festplatten, reinigen oder trocknen
Sie die Geräte nicht, sondern verpacken Sie sie in einen Plastikbeutel -
möglichst luftdicht - und senden Sie sie an ein professionelles
Datenrettungsunternehmen."
Für eine Fehlerdiagnose mit Kostenvoranschlag werden nach Recherchen
des BSI in der Regel 150 bis 200 Euro fällig, die Reparatur des Datenträgers
kostet zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Viele Unternehmen bieten im
Zusammenhang mit der jüngsten Flutkatastrophe Sonderkonditionen an.
Vorsicht sei auch bei Speichermedien geboten, die sensible Daten
enthalten. Bevor man einen Datenträger wegwirft, gelte es zu bedenken,
dass eine Rekonstruktion der Inhalte unter Umständen noch möglich ist. Das
BSI emphielt in diesem Fall eine mechanische Zerstörung. (pte)