Wenn es nach den Vorstellungen des kleinen Wiener Hightech-Unternehmens Imagination geht, könnten Schaufenster künftig mit dreidimensionalen Inhalten interaktiv geschmückt werden. Schaukasten Derzeit arbeitet die auf Virtual Reality spezialisierte Firma an einem Schaukasten, der einen berühmten historischen Schachautomaten aus der Zeit von Kaiserin Maria Theresia wieder zum Leben erwecken soll. In ein bis zwei Jahren, wenn das mit EU-Mitteln geförderte Schaukasten-Forschungsprojekt fertig ist, soll der Schachautomat im Technischen Museum in Wien zu bewundern sein. Die Idee der 3D-Spezialisten: Man nehme einen Rechner, eine schräg platzierte Glasscheibe, auf die ein Projektor Bilder wirft und stelle ein reales Objekt dahinter. "Durch die Eigenschaften von Glas können dreidimensionale Effekte erzielt werden", erläutert Michael Gervautz, Geschäftsführer der im Wiener Tech Gate beheimateten Firma. Diese ist vor dreieinhalb Jahren aus dem Institut für Computergrafik der Technischen Universität Wien entstanden. Napoleon besiegt Bei dem historischen Schachcomputer handelte es sich um eine lebensgroße, mechanische Schachspielerpuppe in Gestalt eines "Türken". Diese konnte - scheinbar nur durch Mechanik im Schachtisch gesteuert - gegen Herausforderer spielen und besiegte dabei sogar Napoleon. Verborgen vor dem staunenden Publikum saß im Inneren des Tisches allerdings ein Schachspieler, der die Züge der mechanischen Puppe lenkte. Bei dem 3D-Projekt wird die Funktion des Schachspielers ein Rechner übernehmen. Die mechanische Schachspielerpuppe wird von einem so genannten Avatar, einer dreidimensionalen Personendarstellung, gespielt. (ruz)