Gaza - Bei einem israelischer Panzervorstoß auf die palästinensisch kontrollierte Stadt Gaza sind am späten Mittwochabend mindestens vier Palästinenser getötet und drei weitere verletzt worden. Wie palästinensische Augenzeugen und medizinisches Personal weiter berichteten, wurde in einem Beduinenlager das Haus beschossen, in dem sich die Menschen aufhielten.Israelische Panzer in Gaza Unter den Toten in dem Küstendorf Sheikh Idjeen seien eine Mutter und zwei ihrer Söhne im Alter von 17 und 23 Jahren, berichteten Ärzte. Verletzt wurde weiters ein vierjähriger Sohn der Getöteten. "Israelische Panzer sind in unser Gebiet vorgestoßen, sie feuerten in alle Richtungen und ein Haus wurde von mindestens vier Granaten getroffen. In das größte Krankenhaus in Gaza-Stadt wurden zwei Leichen und drei Personen mit Splitterverletzungen gebracht. Krankenhausvertreter bestätigten, dass es vier Tote gebe. Der Direktor der Klinik, Nafes Shalakh, sagte, israelische Truppen hätten Sanitätsfahrzeuge 40 Minuten lang daran gehindert, zu den Verletzten vorzudringen. Anrainern zufolge feuerten die Panzer Maschinengewehrsalven und Granaten. Nach Angaben von Mitarbeitern des Roten Halbmonds schlugen sechs Granaten in das Beduinenlager ein. Dabei wurden zwei Häuser getroffen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen hatten die Panzer die jüdische Siedlung Netzarim verlassen, waren einige hundert Meter auf palästinensisch kontrolliertes Gebiet in Gaza vorgerückt und hatten das Feuer eröffnet. Nach Angaben der Online-Ausgabe der israelischen Zeitung "Haaretz" patrouillierten fünf israelische Kriegsschiffe vor der Küste. Waffenschmuggel Auch in der Nacht zum Mittwoch hatten israelische Streitkräfte im Gazastreifen militärisch eingegriffen. Am Dienstag kurz vor Mitternacht seien Panzer und gepanzerte Mannschaftswagen in den Südteil von Gaza-Stadt vorgestoßen.Israelische Sicherheitsvertreter hatten erklärt, mit dem Einsatz solle versucht werden, einen Waffenschmuggel zu verhindern. Derweil wurde ein mutmaßlicher palästinensischer Kollaborateur im Westjordanland ermordet aufgefunden, wie Augenzeugen berichteten. Der 27-Jährige sei am vergangenen Wochenende in dem Dorf Yatta von maskierten Bewaffneten verschleppt worden, teilten Einwohner mit. Den Angaben zufolge verübten Aktivisten der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat die Tat. (APA/dpa/Reuters/AP)