Wirtschaft
EM.TV auf Erholungskurs
Aber weiter ungewisses Umfeld - Keine Prognosen für das Gesamtjahr
München - Der angeschlagene Medienkonzern EM.TV steuert
langsam aus der Krise. Dank radikaler Sanierungsmaßnahmen schrumpfte
der Verlust vor Zinsen und Steuern im ersten Halbjahr um 61 Prozent
auf 34,4 Mill. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München
mitteilte. Der Umsatz sank allerdings um 15 Prozent auf 110,3 Mill.
Euro. Der Halbjahresfehlbetrag verringerte sich von 122,3 Mill. Euro auf
70,2 Mill. Euro. Der Verlust je Aktie sank von 0,85 Euro auf 0,48
Euro.
"Rahmenbedingungen nicht leichter geworden"
"Im ersten Halbjahr 2002 sind die Rahmenbedingungen für EM.TV
nicht leichter geworden", sagte Vorstandschef Werner Klatten. "Der
Zusammenbruch der Kirch-Gruppe hat die Restrukturierung unseres
Beteiligungsportfolios verzögert und erschwert." Positiv stimme aber
die erstarkte Stellung von EM.TV im Markt. So habe das Unternehmen im
ersten Halbjahr die Vermarktungsrechte für die
Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gekauft und den Boxkampf Lennox Lewis
gegen Mike Tyson erfolgreich vermarktet.
Für das Gesamtjahr wollte das Unternehmen keine Prognosen machen.
Das Umfeld sei nach wie vor schwierig: Mit einer Belebung des
Werbemarkts könne man erst im kommenden Jahr rechnen, außerdem
könnten sich die EM.TV-Beteiligungen kurzfristig verändern. "Es hat
keinen Sinn, Zahlen in die Welt zu setzen, die in der nächsten Woche
wieder überholt sind", sagte Sprecher Frank Elsner. Allerdings halte
das Unternehmen an seiner Aussage fest, im Jahr 2004 erstmals
schwarze Zahlen zu schreiben.
Der Sparkurs verläuft nach Einschätzung des Konzerns erfolgreich.
So sank der Personalaufwand den Angaben zufolge um 31,1 Prozent auf
18,1 Mill. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen
sogar um 37 Prozent auf 35,7 Mill. Euro zurück. Die Abschreibungen
verringerten sich um 38 Prozent auf 42,6 Mill. Euro.(APA/AP)