Wirtschaft
Online-Reisebuchungen bringen keinen Preisvorteil
Preisvorteile aber bei Mietwägen
Wien - Online-Bucher haben im Gegensatz zu internationalen
Reiseanbietern bei österreichischen Reiseanbietern keine
Preisvorteile. Die meisten Veranstalter würden ihre Katalogpreise
eins zu eins ins Internet übertragen und ihren Kunden damit lediglich
einen Preisvergleich bzw. einen Urlaubsplanungsservice anbieten,
ergab eine Studie des österreichischen Verbrauchermagazins
"Konsument". Wie der Verein für Konsumenteninformation (VKI) am Donnerstag
mitteilte, seien für den Kunden die endgültigen Buchungspreise meist
nur "schwer nachvollziehbar" und "oft sogar teurer". Doppelzimmer in
3- und 4-Stern-Hotels bekannter Städte würden bei einer Buchung via
Internet beispielsweise bei mehr als zwei Drittel der untersuchten
Anbieter mehr als vergleichbare Offline-Angebote kosten. Der
"Konsument" rät deshalb Reisenden vor einer Hotel-Buchung im Internet
Übernachtungskosten telefonisch anzufragen.
Kostenersparnis bei Mietwägen
Für Flugreisen das günstigste Angebot zu erwischen, sei bei
Online-Buchungen ein Glücksfall, heißt es weiter. Zwar boomen
Flug-Buchungen via Internet, doch sei es auf Grund unterschiedlicher
Tarifberechnungsmethoden nahezu unmöglich, das beste Angebot
ausfindig zu machen. Für einen Flug nach Singapur seien
Preisdifferenzen von 1.300 Euro feststellbar.
Eindeutige Kostenersparnisse gibt es hingegen laut "Konsument" bei
der Buchung von Mietwägen im Internet. 11 von 18 geprüften
Unternehmen würden für Online-Bucher Kostenersparnisse bieten. Die
Preisunterschiede der einzelnen Mietwagenfirmen seien aber enorm.
Besonders günstig sei der heimische Anbieter Kalal, dessen
Wochentarif für einen "VW Golf" mit 324 Euro um fast die Hälfte unter
dem Konkurrent Europcar liege.
Insgesamt stecke die heimische Online-Reisbranche noch in den
Kinderschuhen, was sich auch daran zeige, dass nur die wenigsten
Angebote dem E-Commerce-Gesetz entsprechen, meint der "Konsument".
Außerdem gebe es auch praktische Mängel wie fehlende
Reservierungsbestätigungen, keine Stornomöglichkeiten und schleppende
Abwicklung. Außerdem seien beworbene Lockangebote schon kurze Zeit
später nicht mehr auffindbar, beklagte der VKI. (APA)