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Ist man vorbei an den alten Boxen (li) geht es den Berg hinauf in die gefürchtete Highspeedpassage Eau-Rouge.

Foto: APA/ Mossay

Spa-Francorchamps – Vor zehn Jahren hat Michael Schumacher in Spa-Francorchamps seinen ersten Sieg in der Formel 1 gefeiert, heute muss der Weltmeister um seinen Lieblingskurs bangen. Die Stecke in den belgischen Ardennen als eine der spektakulärsten Rennstrecken ist in Diskussion. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone stellte den Grand Prix öffentlich in Frage. Angesichts des 2003 in Belgien geltenden Tabak-Werbeverbots und der weiteren Globalisierung der "Königsklasse" ist die Zukunft unklar.

"Beste Erinnerungen"

"Ich frage mich, ob es realistisch ist zu sagen, dass es 2003 einen Großen Preis von Belgien geben wird", erklärte Ecclestone gegenüber der belgischen Zeitung "Le Soir". Dabei hängt Schumacher an Spa ganz besonders. Für die Karriere des fünffachen Weltmeisters hat die Strecke große Bedeutung. "Ganz klar, an Spa habe ich nur die besten Erinnerungen. Dort ist so viel passiert im Verlauf meiner Rennfahrer-Zeit, dass ich jedes Mal gerne zurückkomme", sagte der fünffache Spa-Sieger vor dem Rennen am Sonntag (14:00 Uhr/live ORF1).

Erst im Vorjahr modernisiert

Nach Spa kommen Schumachers Anhänger wegen der Nähe zur deutschen Grenze besonders gerne. Dennoch haben die Veranstalter Sorgen, da in Belgien im Gegensatz zum restlichen Europa (Oktober 2006) bereits ab August 2003 das Verbot der Tabak-Werbung gilt. Der Renntermin für nächstes Jahr ist der 31. August. Erst im Vorjahr war die Rennstrecke für umgerechnet 3,22 Millionen Euro modernisiert worden.

Gachot ermöglichte Schumachers Einstieg

Mit Spa und seiner berüchtigten Eau-Rouge-Kurve hatte sich Schumacher 1991 angefreundet. Als im Jordan-Team ein Platz frei wurde, weil Pilot Bertrand Gachot ins Gefängnis musste, – er sprühte einem Taxifahrer Tränengas ins Gesicht – bugsierte Manager Willi Weber den in einer Jugendherberge abgestiegenen Kfz-Mechaniker ins Cockpit. "Schumacher, wer?" soll Teamchef Eddie Jordan gefragt haben und, ob der Youngster die Strecke schon gefahren sei. Weber bejahte. In Wahrheit kannte Schumacher sie nicht. Er erkundete sie mit dem Fahrrad und wurde in der Qualifikation Siebenter.

"Affen"-Formel?

Indes sorgte Schumacher vor dem diesjährigen Rennen unverschuldet für Debatten. Nach der Ankündigung, der Weltmeister erhalte demnächst einen Helm mit Navigationssystem, berichtete die Tageszeitung "Bild" am Donnerstag vor dem Jubiläum von kritischen Stimmen. "Wenn alles so weiter geht, könnte bald auch ein Affe Formel 1 fahren", sagte Jaguar-Teamchef Niki Lauda der Zeitung. (APA/dpa)