Österreich
Internet-Beratung rund um Liebe und Sexualität in Kärnten
Frauengesundheitszentrum bietet Jugendlichen neue Möglichkeiten an
Klagenfurt - Mädchen und Burschen wollen mehr Informationen
über Beziehung, Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen:
Dies zeigt die neueste Studie der Österreichischen Gesellschaft für
Familienplanung (ÖGF) mit dem Titel "Jugendsexualität in Österreich".
Das Frauengesundheitszentrum Kärnten geht jetzt neue Wege und bietet
Beratung auch per E-Mail an. "Sexualberatung muss niedrig schwellig, anonym und möglichst
kostenlos sein, damit sie überhaupt in Anspruch genommen wird",
betont Regina Steinhauser vom Frauengesundheitszentrum Kärnten.
"Fernsehen, Zeitschriften und Internet sind heute - neben den
Gesprächen mit Gleichaltrigen - die wichtigsten Informationsquellen
für Jugendliche." Dort werde aber mit einem künstlichen Bild vom
"perfekten Sex" eher Leistungsdruck erzeugt. Mit den Unsicherheiten,
den Fragen und den widersprüchlichen Gefühlen, die nun einmal auch
zur Liebe dazugehören, werde die Jugend meist allein gelassen.
Laut ÖGF-Studie sehen 28 Prozent der befragten Jugendlichen keine
Möglichkeit, intime Fragen mit jemandem aus der Familie zu
besprechen. Weiters halten sich 60 Prozent der Befragten für sexuell
aufgeklärt, aber nur 20 Prozent konnten beantworten, an welchen Tagen
eine Frau am leichtesten schwanger wird. Diese Ergebnisse decken sich
mit den Erfahrungen, welche die Mitarbeiterinnen des
Frauengesundheitszentrum bei ihren sexualpädagogischen Workshops
machen.
"Sexualpädagogik darf nicht belehrend oder moralisierend sein,
sondern muss aktiv und an der Lebensrealität der jungen Menschen
orientiert sein und dazu gehört es auch jugendgemäße Medien wie das
Internet zu nützen", ist Steinhauser überzeugt. "Gerade über Themen
wie Selbstbefriedigung, Liebeskummer, Sexuelle Praktiken oder Pille
danach, spricht es sich zuerst leichter anonym. Und ein persönliches
Beratungsgespräch kann dann immer auch vereinbart werden." (APA)