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"Zynismus" bei Fliege
... sieht das Münchner Erzbischöfliche Ordinariat
Die "Causa Holl" hat in Deutschland durch die ARD-Sendung "Fliege" zu Aufregung geführt. In der Talk-Show von Jürgen Fliege - die unter dem Motto "Allein gegen Alle" präsentiert
wurde - war am Dienstagabend der seit 1973 mit einem Lehrverbot belegte Wiener Priester Adolf Holl aufgetreten. Fliege stellte ihn laut Kathpress als einen Mann vor, der sich allein gegen die "Weltmacht" und das "Weltreich" der katholischen Kirche gestellt habe; unmittelbar im Anschluss begrüßte der Talk-Master einen 90-jährigen Gewerkschafter, der unter dem NS-Regime im KZ Dachau inhaftiert war. Die beiden Lebenswege parallel zu setzen, sei ein
"Zynismus und Fehlgriff", hieß es dazu in einer Erklärung des Münchner Erzbischöflichen Ordinariats. Die mehrjährige, "von kritischer Offenheit begleitete"
Auseinandersetzung, die der damalige Wiener Erzbischof Kardinal Franz
König mit Holl über grundsätzliche Fragen der Lehre der katholischen
Kirche geführt habe, könne mit dem unmenschlichen Terrorregime des
Nationalsozialismus nicht auf einer Ebene abgehandelt werden, wurde
in der Erklärung des Ordinariats festgestellt. In der Sendung sei
auch nicht zum Ausdruck gekommen, dass der Umgang des Wiener
Kardinals mit dem der Lehre der Kirche in wichtigen Fragen
widersprechenden Theologen von "großer Geduld, Dialogbereitschaft und
menschlichem Respekt" geprägt gewesen sei. (APA)