Steuern
Währungsreserven von Notenbanken
Wien - Die Währungsreserven einer Volkwirtschaft bestehen
vor allem aus Fremdwährungen, Sonderziehungsrechten gegenüber dem
Internationalen Währungsfonds und Goldbeständen. Verwaltet werden sie
von der jeweiligen Zentralbank. Eine besondere Bedeutung kommt den
Währungsreserven bezüglich der Stützung der Währung zu. Die Reserven
der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), die sich Mitte August auf
rund 16,5 Mrd. Euro beliefen, sind Teil des Systems der Europäischen
Zentralbank (ESZB). Bei der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die OeNB
entsprechend ihrem 2,35-prozentigen Anteil am Grundkapital
Währungsreserven im Gegenwert von rund 1,2 Mrd. Euro an die EZB
übertragen, davon 1,053 Mrd. US-Dollar, 13,3 Mrd. Yen und rund 22
Tonnen Kilo Feingold. Das Kursrisiko dafür liegt bei der EZB.
Insgesamt ist die EZB mit rund 50 Mrd. Euro an Währungsreserven
ausgestattet, die sie für Interventionen auf den Devisenmärkten
nutzen kann. Die Notenbanken in Euroland müssen bei Bedarf auch
Währungsreserven nachschießen.
Die Notenbanken der USA, der Eurozone, Japans und der Schweiz
beispielsweise hatten nach dem Terroranschlägen in den USA am 11.
September 2001 an den Internationalen Devisenmärkten interveniert,
damit der Dollar seine Kursverluste wieder wettmachen konnte. Die
Geldspritzen der Zentralbanken sorgten damals für Beruhigung des
Marktgeschehens. Die EZB etwa hat auch schon mehrmals an den
Devisenmärkten interveniert, um den Kurs des Euro zu stützen.
Die OeNB betont die Wichtigkeit der Währungsreserven für Notfälle.
Einen Regenschirm werfe man auch nicht weg, wenn längere Zeit die
Sonne scheine, so OeNB-Direktor Peter Zöllner. Die Währungsreserven
der Nationalbank von rund 16,5 Mrd. Euro und des gesamten
Notenbanksystems in der Eurozone im Ausmaß von rund 300 Mrd. Euro
seien angesichts eines täglichen Devisenhandelsvolumens von 1.500
Mrd. Dollar relativ gering. Zum Stichtag 23. August 2002 hatte die
OeNB Währungsreserven im Gegenwert von 16,4 Mrd. Euro, davon
entfielen rund 3,2 Mrd. Euro auf Gold, der Rest auf Devisen wie etwa
US-Dollar, britische Pfund, Schweizer Franken und japanische Yen.
Der Finanzminister erhält die Gewinne aus der Veranlagung der
Währungsreserven. In den vergangenen drei Jahren waren es laut OeNB
insgesamt rund 4,36 Mrd. Euro. Die Veranlagungspolitik der
Nationalbank ist konservativ, sie geht nicht in Aktien. Es gebe
strikte Richtlinien für die Veranlagung, wird betont. (APA)