Karlsruhe - In Deutschland ist die erste Anklage gegen einen mutmaßlichen Helfer der Attentäter vom 11. September erhoben worden. Dem Marokkaner Mounir El Motassadeq wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3116 Fällen und die Mitgliedschaft in einer terroristischen Einigung vorgeworfen.Der 28-Jährige ist nach Ansicht der deutschen Bundesanwaltschaft Mitglied der Hamburger Zelle um drei der Todespiloten gewesen, als deren Anführer Mohammed Atta gilt. Seine wesentliche Aufgabe sei es gewesen, die Finanzierung der Täter sicherzustellen, sagte Generalbundesanwalt Kay Nehm. Der Ende November festgenommene Student sei "ein wesentliches Rädchen" in der Vorbereitung der Anschläge gewesen, ohne den diese wohl nicht funktioniert hätten. Nach Angaben der Zeitung Die Zeit ist das europäische Netz von Al-Qa'ida enger geknüpft, als bisher bekannt. Zellen sollen sich in mehreren Großstädten eingenistet haben. Ihre Steuerung erfolge von Großbritannien aus. (afs/DER STANDARD, Printausgabe, 30.8.2002)