Außenbeauftragter Solana plädiert auf Gewaltverzicht - EU-Außenminister beraten Haltung der Union zum Säbelrasseln der USA
Redaktion
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Helsingör - "Wir unterstützen die Bemühungen von
UNO-Generalsekretär Kofi Annan", sagte EU-Außenbeauftragter Javier
Solana am Freitag am Rande des Außenministerrates im dänischen
Helsingör auf die Frage nach der Haltung der EU zum Irak. Auch der
aktuelle Vorsitzende des EU-Rates, Dänemarks Außenminister Per Stig
Möller sagte zu Beginn des Treffens, die EU unterstütze die UNO und
wolle den Druck auf den Irak aufrechterhalten, um rasch wieder
Waffeninspektoren in das Land zu bringen.
Annan hatte die USA zum Gewaltverzicht aufgerufen und die baldige
Rückkehr der Waffeninspektoren in den Irak gefordert. Statt
militärischer Aktionen solle der Dialog mit der irakischen Regierung
gesucht werden. Die USA drohen mit einem Angriff auf den Irak zum
Sturz des Machthabers Saddam Hussein.
"Wir schließen auch eine Militäraktion nicht aus"
Waffeninspektoren könnten zwar alleine noch nicht dafür
garantieren, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen hat, sagte
der britische Außenminister Jack Straw, der ein Ultimatum an den Irak
vorgeschlagen hat, heute in Helsingör. Sie könnten aber eine wichtige
Aufgabe erfüllen. "Wir schließen auch eine Militäraktion nicht aus,
wenn die Bedingungen entsprechend sind", ergänzte er.
Möller wies auf entsprechende Fragen darauf hin, dass es noch zu
früh für Entscheidungen über den Internationalen Strafgerichtshof
sei. Darüber werde im September weiter gesprochen. Die USA wollen
Immunität für ihre Bürger, die EU will einen möglichst starken
Gerichtshof. Es bleibe den Kandidatenländer überlassen, ob sie mit
den USA bilaterale Verträge in dieser Frage abschließen. Sie würden
lediglich darauf hingewiesen, dass die EU an einer gemeinsamen
Position arbeite und könnten darauf warten, wenn sie wollten.
Während die Fragen der Journalisten vor dem Treffen um die
Irak-Krise kreisten, geht es heute offiziell vor allem um die
Erweiterung der EU. Der zuständige EU-Kommissar Günter Verheugen
zeigte sich zuversichtlich, dass die Erweiterungsverhandlungen
plangemäß bis Jahresende abgeschlossen sein werden und dass auch
genug Geld für die Erweiterung verhanden sei. (APA)
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