Stockholm - Zum ersten Mal in diesem Jahr schneiden die vier bürgerlichen Parteien in Schweden bei Meinungsumfragen besser ab als die regierenden Sozialdemokraten und die Zentrumspartei. Das zeigten am Donnerstag mehrere Erhebungen des schwedischen Meinungsforschungsinstitutes Gallup. Die Sozialdemokraten rutschen kräftig auf 35 Prozent ab und erreichten damit ihren heurigen Tiefststand. Die Volkspartei hingegen hat ihren Stimmenanteil mit 8,7 Prozent seit Jahresanfang verdoppelt. Der bürgerliche Vier-Parteien Block erhält 47,7 Prozent und ist damit stärker als die Sozialdemokraten und die Linkspartei, die es zusammen nur auf 45,3 Prozent schaffen. Um eine rote Regierung bilden zu können, müssen sie, der jüngsten Prognose zu Folge, mit den Grünen eine Koalition eingehen. Ministerpräsident Göran Persson (S) zeigte sich deutlich erschüttert über das schlechte Resultat seiner Partei: "Ich bin natürlich über die letzten Messungen enttäuscht," sagte er am Donnerstag Abend in Stockholm. "Erreichen wir nicht ein besseres Ergebnis als bei der letzten Wahl 1998, wäre dies ein schrecklicher Misserfolg für die schwedische Sozialdemokratie." Mit Sicherheit lässt sich voraussagen, dass die Grünen ihren Sitz im Reichstag behalten werden. Mit 4,7 Prozent können sie außerdem eine entscheidende Rolle für den Wahlausgang spielen, je nachdem für welchen Block sie sich entscheiden werden. Die Parlamentswahlen finden am 15. September statt. (APA)