Finanzen & Börse
RCB stuft Erste Bank von "übergewichten" auf "neutral"
Fairer Wert bei 70 Euro gesehen
Wien - Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben
ihre Einstufung für die Aktien der Erste Bank von "übergewichten" auf
"neutral" zurückgenommen. Zudem reduzieren die Experten auf Grund der
vorgelegten Halbjahresergebnisse, der Rücknahmen der konjunkturellen
Wachstumsraten sowie der im Juli erfolgten Kapitalerhöhung ihre
Gewinnschätzungen. Die Prognosen der RCB für den Gewinn je Erste
Bank-Aktie lauten nun für das Geschäftsjahr 2002 auf 4,65 von zuvor
5,29 Euro je Aktie und für 2003 auf 5,39 (zuvor: 6,31) Euro je
Anteilsschein. Obwohl die niedrigeren konjunkturellen Wachstumsraten zum Teil
bereits im Kurs eingepreist sind, bleibt der RCB-Experte Alfred
Steininger angesichts der gedrückten Aussichten vorsichtig gestimmt.
Im Peer Group-Vergleich liege die Erste Bank bezogen auf
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Buchwert-Verhältnis zudem über
dem Durchschnitt. Ein Bewertungsmodell auf Basis von Anleihenrenditen
weist den Aktien der Erste Bank eine ausreichende Bewertung zu. Der
faire Wert der Aktie wird auf Grund der höheren Wachstumschancen
gegenüber vergleichbaren Unternehmen bei 70 Euro gesehen.
Auch dem kommenden Listing der Erste Bank-Aktien an der Prager
Börse - ab 1. Oktober 2002 - wird in der Analyse Rechnung getragen.
Die Titel werden in den Leitindex PX-50 aufgenommen, wobei sich die
Gewichtung auf 20 Prozent belaufen soll. Damit wäre die Erste Bank
ähnlich wie im heimischen ATX auch im PX-50 ein Indexschwergewicht.
Den Effekt aus möglichen indexbezogenen Käufen schätzen die Analysten
der Erste Bank leicht positiv für die Kursentwicklung ein. (APA)