Eisenstadt - Die Bank Burgenland schließt einen Generalvergleich mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden Ernst Gassner ab. Ein entsprechender Antrag wurde am Freitagnachmittag in Eisenstadt in der Hauptversammlung der Bank von den Aktionären einstimmig gebilligt. Im Rahmen des Vergleichs soll die Bank Burgenland rund 80.000 Euro - den Anteil Gassners an seinem auf einen Gesamtverkehrswert von rund 167.680 Euro geschätzten Privathaus - sowie knapp eine Mill. Euro, die Gassner bei der Bank deponiert hatte, erhalten. Im Gegenzug verzichtet die Bank auf weitere Exekutionsschritte gegen den ehemaligen Generaldirektor. Im Strafprozess nach dem Kreditdebakel rund um das Howe-Firmengeflecht hatte das Gericht der Bank symbolisch 1,3 Mill. Euro zugesprochen. Prozess gegen die ehemaligen Wirtschaftsprüfer In dem Prozess über eine Schadenersatzklage mit einem Streitwert von 36,3 Mill. Euro, den die Bank Burgenland gegen die ehemaligen Wirtschaftsprüfer des Geldinstituts, die Europatreuhand Ernst & Young Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft und die Österreichische Wirtschaftsberatung GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft führt, hat noch keine Verhandlung stattgefunden. Es habe lediglich "einige Schriftsätze gegeben, die ausgetauscht wurden", so Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Herbst über den Stand des Verfahrens. Gegen alle Aufsichtsräte, die seit 1995 bis zum Auffliegen der Affäre eine Funktion ausgeübt haben, seien gerichtliche Vorerhebungen eingeleitet worden: "Ob es tatsächlich zu einer Anklage beziehungsweise zu einer Strafverfolgung kommt, kann man noch nicht sagen", so Herbst. "Aufarbeiten, was aufzuarbeiten ist" Zu den Folgen der Kreditaffäre meinte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Ulrich, es gelte "aufzuarbeiten, was aufzuarbeiten ist" und gleichzeitig die Bank aufzubauen: "Unser Ziel ist es, eine selbstständige regionale Bank zu bleiben." Die Bank Burgenland will sich künftig im Kommunal-Leasinggeschäft stärker engagieren, so Vorstand Gerold Stagl. Seit einem knappen dreiviertel Jahr laufen die Bemühungen um eine Bankenkonzession in Ungarn. Angepeilt sei, den Geschäftsbetrieb in der Filiale in Sopron im ersten Quartal 2003 aufzunehmen.(APA)