Die Schönheiten des Waldviertels braucht man nicht extra zu propagieren, doch finden sich immer wieder Routen, die zu versteckten idyllischen Plätzen führen. Seit dem Vorjahr gibt es den Panoramaweg von Gutenbrunn, das bisher als Langlaufzentrum Furore gemacht hat.Die Bezeichnung Panoramaweg gilt allerdings nur für einen Teil der Runde, denn die meiste Zeit wandert man durch dunklen Wald, wie er für den Weinsberger Forst typisch ist. Beim Abstieg über freie Flächen nach Ulrichschlag und beim Anstieg in Richtung Ödhof wird die Route ihrem Namen allerdings gerecht: Dann hat man eine fantastische Aussicht über die Höhen des südlichen Waldviertels bis zu Schneeberg und Ötscher, später sogar bis zum Gesäuse und zu den Haller Mauern. Den Höhepunkt der Runde bildet der Hirschenstein, ein felsiger Gupf mit neuem Gipfelkreuz, von dem man einen herrlichen Überblick über das obere Yspertal hat. Schon des Hirschensteins wegen, der kaum in der Literatur aufscheint, zahlt sich diese Wanderung aus, die keine wesentlichen Steigungen oder Schwierigkeiten aufweist. Die Route ist bestens beschildert und markiert, sodass man sein Augenmerk voll der idyllischen Umgebung zuwenden kann. In den Gasthäusern von Gutenbrunn erhält man auch einen Wanderplan, der völlig ausreicht, den richtigen Weg zu finden. Zwar lässt sich die Runde kaum verlängern, in Gutenbrunn aber gibt es genug Möglichkeiten, die Wanderung über den Panoramaweg zu ergänzen. Dazu wird ein Anti-Stress-Weg zum Edlesberger Teich angeboten. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher zu einem der anderen Gewässer in der Nähe - die Teiche hat man früher angelegt, um genug Wasser für die Holztrift über die Ysper zur Verfügung zu haben. Die Route Bei der Kirche in Gutenbrunn - dort steht auch der "gute Brunnen", der dem Ort den Namen gegeben hat - findet man den ersten Wegweiser. Der übrige Weg ist mit gelben Schildern (Nummer 41) und weiß-gelber Markierung gekennzeichnet. Nach kurzem, steileren Anstieg wandert man am Wildgehege vorbei über einen langen Rücken, erreicht freies Gelände und steigt auf der Straße nach Ulrichschlag ab. Ab Gutenbrunn 1¼ Stunden. Durch Wiesen und Felder - Aussicht! - geht es dann leicht bergauf, auf Wegen und Forststraßen kommt man zum Ödhof und Hirschenstein. Ab Ulrichschlag eine Stunde. Nun muss man ein kurzes Stück zurück, dann folgt man den Schildern, marschiert auf einer Forststraße weiter, quert die Landstraße und steigt gemächlich zum Ausgangspunkt Gutenbrunn ab. Gehzeit ab Hirschenstein 1½ Stunden. Gesamtgehzeit 3 bis 4 Stunden, Höhendifferenz rund 200 m. Gasthäuser in Gutenbrunn und Ulrichschlag. Wanderkarte Gutenbrunn, Maßstab 1:33.000 (Bernd Orfer/DER STANDARD, Printausgabe, 31.8./1.9.2002)