Berlin - Der Bund der Vertriebenen (BdV) in Deutschland hat seine Forderung nach Aufhebung der Benes-Dekrete in Tschechien bekräftigt. Wenn in dieser Frage keine Einsicht einkehre, gehöre Tschechien nicht in die EU, sagte BdV-Präsidentin Erika Steinbach am Samstag bei einem Festakt zum "Tag der Heimat" in Berlin. "Die falsche Weichenstellung in Prag muss im Interesse einer friedlichen Zukunft Europas korrigiert werden." Wer in den Wunden von Opfern "mit glühenden Eisen bohrt", dürfe sich über einen lauten Aufschrei nicht wundern, sagte die BdV-Präsidentin. Die deutschen Heimatvertriebenen stünden hinter der Erweiterung der Europäischen Union, die für das friedliche Miteinander der Völker Europas ein wichtiger Schritt sei, betonte Steinbach. Die "Rechts- und Wertegemeinschaft der EU" werde aber Schaden nehmen, wenn "menschenrechtsfeindliche Gesetze" nicht vor dem Beitritt abgeschafft würden. In der Diskussion um ein "Zentrum gegen Vertreibungen" als Gedenk- und Dokumentationsstätte plädierte die BdV-Präsidentin nachdrücklich für den Standort Berlin. Sie begrüße die lebhafte öffentliche Debatte über die vom BdV vor zwei Jahren gegründete gleichnamige Stiftung sowie den Platz der Erinnerungsstätte. Für die Gedenkstätte waren auch Breslau (Wroclaw) in Polen und Frankfurt a.d. Oder vorgeschlagen worden. (apa)